Beschreibung
Bei allen Differenzen ist man sich in aktuellen und traditionellen philosophischen Debatten einig, die Wahrnehmung vorwiegend als sinnliche Erkenntnis zu untersuchen. Auf diese Weise gerät jedoch aus dem Blick, dass wahrzunehmen auch bedeutet, eine Einwirkung durch das Wahrgenommene zu erleiden, die als angenehm oder unangenehm erlebt wird. Das Wahrgenommene ist nicht nur z. B. grün oder rund; es ist auch lecker, stechend oder ekelhaft. Dieses Buch unternimmt zunächst eine phänomenologische Beschreibung des Wahrgenommenen, insofern es dem Wahrnehmenden widerfährt und wendet sich auf dieser Grundlage der Frage zu, was das leibliche Subjekt sein muss, wenn es unter der Wahrnehmung leiden oder sich an ihr erfreuen kann. Zum einen wird dafür argumentiert, die innerhalb der Leibphilosophie einschlägige Konzeption von Leib-sein und Körper-haben durch die dritte Dimension des Vom-Körper-Gehabtwerdens zu ergänzen. Zum anderen wird phänomenologisch aufgewiesen, inwiefern nicht nur die Welterfahrung leiblich, sondern umgekehrt auch die Selbst- und Leiberfahrung weltlich vermittelt ist.
Autorenportrait
geb. 1970, Studium in Essen und Bochum, Promotion an der RuhrUniversität Bochum, zur Zeit Akademischer Rat an der Universität Jena. Forschungsschwerpunkte: Wahrnehmungsphilosophie, Bildphilosophie und Ästhetik, Sozialphilosophie, Phänomenologie