Beschreibung
In diesem Buch wird erstmals der Stellenwert der audiovisuellen Medien für die Herstellung und Popularisierung von Wissen aufgezeigt. Der historische Rahmen der Studie erstreckt sich dabei von den kinematographischen Bewegungsstudien in Psychiatrie und Physiologie Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Einsatz von Video in den sozialpsychologischen Experimenten der 1970er Jahre. Mit dem Gebrauch von Bewegtbildern zu Zwecken der Kontrolle, Aufzeichnung und Demonstration veränderte sich die gesamte Experimentalkultur der Wissenschaft. Vor dem Hintergrund flexibler medienkultureller Kontexte transformiert sich das Labor zusehends in ein Filmstudio des Wissens, in welchem die Versuchsanordnung am Storyboard entworfen, die epistemischen Gegenstände in Szene gesetzt und die Probanden gecastet werden.
Rezension
»Vor allem der erste Teil der Studie [ist] als umfassender und anregender Einstieg in das noch kaum bearbeitete, heterogene Forschungsfeld des wissenschaftlichen Films sehr zu empfehlen.«
Besprochen in:fastforeword.magazin, 09.04.2009, David Kuchenbuch
»Reicherts erste Kapitel [...] sind nicht bloß als theoretisch-methodologischer Aufriss der sich in einem zweiten Teil anschließenden einzelnen Studien zu lesen, sondern eignen sich als umfassende, ausgezeichnet informierte Einführung in den Stand der Theoriediskussion zur Medialität des wissenschaftlichen Films.Die [folgenden] Analysen demonstrieren vorzüglich die Variationsbreite möglicher wissenschaftsanalytischer Annäherungen an den humanwissenschaftlichen Film.«
»Die politische Dimension filmischer Wissensvermittlung sowie die latenten und manifesten Bedeutungsinhalte des Lehrfilms analysiert Reichert mit Präzision und Scharfblick.«