Beschreibung
Das Volk hat sich in der Moderne als ein politischer Begriff etabliert, der scheinbar umstandslos auch die Plebs, die namenlosen Ausgeschlossenen der Gesellschaft, umfasst. Doch genau diese scheinbare Inklusion hat, wie Alain Brossat zeigt, den Gegensatz zwischen Volk und Plebs noch radikalisiert. Während das Volk als eine politische und historische Größe in Erscheinung tritt, entbehrt die Plebs buchstäblich jeder eigenen Substanz: „‚Die Plebs“, so Michel Foucault in einem Interview von 1977, „existiert zweifellos nicht, aber es gibt ‚etwas‘ Plebejisches.“ Ausgehend von dieser Feststellung zeichnet Brossat die Figur der Plebs aus philosophischer, literarischer und filmischer Perspektive nach und untersucht sie als eine politische Figur, die sich den tradierten Beschreibungen des Volkes oder der revolutionären Massen entzieht und sich an den Rändern der Politik etabliert. Inhalt: “Pierre Rivière, die Plebs”, „Plebs, Politik und Ereignis“, „Die Wiederkehr der Plebs“, „Das Unaussprechliche“.
Autorenportrait
Maria Muhle ist Professorin für Philosophie und Ästhetische Theorie an der Akademie der Bildenden Künste München.
Alain Brossat ist Professor für Philosophie in Paris.