Von Freud und Lacan aus: Literatur, Medien, Übersetzen
Zur »Rücksicht auf Darstellbarkeit« in der Psychoanalyse
Jankowiak, Tanja / Pazzini, Karl-Josef / Rath, Claus-Dieter
Erschienen am
27.01.2006, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Wie kann etwas Einzigartiges formuliert werden? »Rücksicht auf Darstellbarkeit« nennt Sigmund Freud ein Arbeitsprinzip unserer Psyche. Es verwandelt einen unbewussten Gedanken in sinnliche Bilder, wie sie uns im Traum erscheinen. Diese »Rücksichtnahme« bedeutet zugleich eine Entstellung, ja Zensur des unbewussten Gedanken. Doch ist diese Art von Übersetzung der einzige Weg zum nicht anders Sagbaren und Fassbaren. Literatur, bildende Kunst, ja Kommunikationsmedien überhaupt kommen nicht ohne dieses Prinzip aus, wenn sie etwas von dem darstellen wollen, was uns bewegt. Der Band versammelt Studien, die sich mit dem Darstellungsproblem aus Perspektiven der Literatur- und Medienwissenschaft sowie der Psychoanalyse beschäftigen.Mit Beiträgen u.a. von Marianne Schuller, Peter Widmer, Norbert Haas, Antonello Sciacchitano und Jean Clam.
Rezension
Besprochen in:LIMBUS, 1 (2009), Christiane Weller
»Der Band stellt einen überzeugenden Versuch dar, den Dialog zwischen Literatur und Psychoanalyse, an dem Freud und Lacan so gelegen war, weiterzuführen.«
»Was der Band versammelt, ist ein vielstimmiges Sprechen des Anderen, welches Formen des Begehrens zum Klingen bringt, ein Buch, das sich nicht nur an den Experten wendet, sondern zu einer produktiven Beschäftigung auf dem Feld der Übersetzung zwischen den verschiedenen kulturellen Medien, und das bedeutet in letzter Konsequenz des eigenen Sprechens, herausfordert. Damit zeigt dieser Band offen versteckt, welche grundlegende Bedeutung die Lacan'sche Theorie für die Medienwissenschaften in ihren verschiedenen Spielarten darstellt. Welche schönere Würdigung für das Programm von Jutta Prasse könnte man sich vorstellen.«