Übertragung – Übersetzung – Überlieferung
Episteme und Sprache in der Psychoanalyse Lacans
Tholen, Georg Christoph / Schmitz, Gerhard / Riepe, Manfred
Erschienen am
27.10.2001, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Titel und Thema des vorliegenden Bandes markieren die in erkenntnistheoretischer und wissenschaftsgeschichtlicher Hinsicht grundlegende Frage nach dem Selbstverständnis der Psychoanalyse. Zugleich wird der Status der Metapsychologie Sigmund Freuds – unter besonderer Berücksichtigung ihrer Fortschreibung im Werk Jacques Lacans – für die so genannten »Kulturwissenschaften« erörtert. Der Band, der die gleichnamige internationale Tagung (Kassel, Juli 2000) dokumentiert und ergänzt, stellt die unabgegoltenen Dimensionen der »Wissenschaft vom Unbewussten« in den Vordergrund.
Rezension
Besprochen in:Rezension Riss, 4 (2002), Christian Kläui
»Wer das Buch gelesen hat, wird nicht mehr der- oder dieselbe sein, leicht korrigiert, sähe dieses LACANsche Versprechen im vorliegenden Falle etwa so aus: Leser und Leserinnen werden ihre Zeit nicht vertan haben.«
»Die These vom Unbehagen der Menschen in der Kultur [ist] auch heute noch und gerade im Hinblick auf aktuelle Ereignisse von beeindruckender Relevanz und dies ist es, was der Tagungsband noch einmal auf hohem Niveau demonstriert.«
»Übersetzung ist aber nicht nur ein interlinguales Problem und damit immer auch ein Problem der Überlieferung des Freudschen Werkes und des psychoanalytischen Wissens, sondern auch eines, das von allem Anfang an ins Herz der Psychoanalyse führt und daraus nicht eliminiert werden kann. Denn 'Verdrängung' ist in ihrer ersten Formulierung in Freuds Briefen an Fliess nichts anderes als eine 'Versagung der Übersetzung' und auch zwischen latenten Traumgedanken und manifestem Trauminhalt spielt für Freud eine Übersetzung von einer Sprache in eine zweite. Eine Übersetzung, die er bekanntlich auch als 'Übertragung' bezeichnet.Das von Tholen et al. herausgegebene, hier anzuzeigende Buch