Beschreibung
»C'est le film qui pense«, sagt Jean-Luc Godard: Der Film mit seinen Bild- und Tonfolgen sei als eigenständige Form des Denkens aufzufassen und eröffne andere Reflexionsmöglichkeiten als die Sprache.Dabei ist dem Medium Film die theoretische Abstraktion scheinbar fremd - zu sehen ist stets Konkretes: Ein Zug fährt in einen Bahnhof ein, Arbeiter kommen aus einem Fabriktor, eine Frau verkauft Zeitungen auf den Champs-Elysées. Angefangen mit den Montagetheorien des russischen Films hat es jedoch immer wieder Versuche gegeben, durch die Kombination von Einstellungen Theoretisches sichtbar zu machen; es nicht als Worte an die Bilder heranzutragen, sondern innerhalb des Mediums selbst zu artikulieren. Jean-Luc Godard und Harun Farocki arbeiten seit Jahrzehnten an einer solchen Praxis des »Films als Theorie«, in deren gedanklichem Zentrum der Schneideraum steht. Durch die Assoziation und Dissoziation unterschiedlicher Bildtypen - Malerei, Film, Fotografie - machen sie Filmdenken im Film sichtbar, überführen Blicke in Gesten und Gedanken.Farocki und Godard werden hier erstmalig ausführlich zueinander in Beziehung gesetzt. Als Filmemacher, Autoren, Bildforscher.
Rezension
»So ein Buch nennt man wohl 'Desiderat', etwas lange Anstehendes, Gewünschtes. Es soll, muss in die Praxis der Filmkunst zurückwirken.«
»'Film als Theorie' ist damit nicht nur ein erkenntnisreiches Buch über zweiRegisseure, die Filmen immer als Prozess der Abstraktion begriffen haben,sondern auch ein wichtiger Beitrag in der Auseinandersetzung mit Film alspolitischem Medium.«
»Der große Wert der vorliegenden Arbeit [...] muss in der detaillierten Analyse von Filmszenen gesehen werden.Die Bewegung des Textes löst damit an sich selbst das ein, was sie an den Bildern Godards und Farockis aufzuweisen unternimmt: die Tugend, das Allgemeine im Konkreten auszudrücken.«