Beschreibung
Ein kleines Tal irgendwo in der Innerschweiz soll einem Stauwerk zum Opfer fallen; fünf Bauernfamilien müssen gegen ihren erklärten Willen von ihren Heimwesen ausziehen. Der Vertreter des ausführenden Unternehmens bemüht sich, durch gütliche Vereinbarungen die zwangsweise Expropriation zu vermeiden. Diese fast alltägliche Geschichte verdichtet sich zu erregender Aktualität. Es geht um die Frage, ob der Natur oder der Technik der Vorrang gebühre, ob die Bauern in ihrem Kampf um die angestammte Heimat oder die Ingenieure und Vertreter der Industrie Recht bekommen sollen, um die Frage schliesslich, wo die eigentlichen Werte liegen. Unter immer neuen Aspekten wird hier die Problematik auch unserer Gegenwart abgewandelt; leidenschaftliche Anteilnahme und überlegener Humor haben ein Buch zuverlässiger Lebenswahrheit geschaffen, das der Zwiesprache mit der Natur immer wieder wunderbare Ruhe- und Höhepunkte verdankt.
Autorenportrait
Meinrad Inglin (1893–1971) aus Schwyz zählt zu den bedeutendsten Schweizer Schriftstellern. Nach Abbruch einer Uhrmacher- und Kellnerausbildung sowie des Gymnasiums, studiert er Literaturgeschichte und Psychologie in Genf und Neuenburg. Arbeit als Zeitungsredaktor und ab 1923 als freier Schriftsteller. Für sein Werk (vor allem Romane und Erzählungen, einzelne Aufsätze, Notizen und eine Komödie) erhält Inglin 1948 den Grossen Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung und gleichzeitig den Ehrendoktortitel der Universität Zürich. Es folgen der Innerschweizer Kulturpreis (1953), der Gottfried-Keller-Preis (1965) und der Wolfgang-Amadeus-Mozart-Preis der Goethe-Stiftung Basel (1967).