Beschreibung
Die frühen Erfahrungen vor, während und nach der Geburt, normalerweise der Erinnerung nicht zugänglich, sind Thema des Buches, weitgehend von der Innenansicht der Sprache her geschrieben. Auf diese Weise bringt der Autor sich selbst und sein Unbewusstes ins Spiel. Jede der 26 Sequenzen ist von Zeichnungen begleitet und zeigt drei unterschiedliche Sprachspiele. Colorado („der Bunte“), den die frühen Spanier „Fluss des verbrannten Holzes“ nannten, ist eine mehrdeutige Chiffre für die katastrophischen und euphorischen Aspekte der Geburt. Und das vom Baum geschnittene „Holz“ ist Metapher für das von der Mutter getrennte Kind. Der Text als Asche, das Schreiben als Feuer, das die Vergangenheit verbrennt. Der Klageliedsänger trägt eine Weile die Asche als Last auf seinem Rücken, dann wandelt er sich zum „Fortunatus“. So kommt er auf einen grünen Zweig.
Autorenportrait
Gerwalt Brandl, geboren 1939, veröffentlichte Prosa, Hörspiele, Gedichte, visuelle Texte, lebt als Schreibpädagoge in Wien.