Beschreibung
Nichts ist heute dringlicher als die Frage nach unserem Verhältnis zur Natur und insbesondere zum Tier. Ein neues Denken ist vonnöten, das den Menschen und seine Kultur fundamental ökologisch begreift. Die aktuellen Diskurse um Tierphilosophie, Ökologie und Spiegelneuronen geben einer zeitgemäßen Kulturtheorie zu verstehen, dass das Menschsein immer schon von seiner historischen Beziehung zum Tier bestimmt war. Gerade die Kulturgeschichte des Frosches, in dem der Mensch sich selbst nicht wie im Affen narzisstisch wiederzuerkennen vermag, liest sich wie ein Spiegelbild der Geschichte der Zivilisation und ihrer gefährlichen Entfremdung von der Natur: Vom magischen Fruchtbarkeitssymbol in den frühen Kulturen wurde der Frosch im christlichen Mittelalter zum Inbegriff des Bösen und Hässlichen umgedeutet - um schließlich in der wissenschaftlich-technischen Welt als Labortier vernutzt und im ökologischen Desaster vom Aussterben bedroht zu werden. Doch auf dem Höhepunkt der Öko-Krise gibt die Kulturgeschichte des Frosches auch Anlass zur Hoffnung: Im Tierbild der Gegenwart wird der »Ökofrosch« zum Totemtier der Umweltbewegung. Ist er das Zeichen für das Aufbrechen eines neuen, eines wahrhaft ökologischen Zeitalters?
Die Kulturgeschichte des Frosches gibt uns nicht weniger zu denken als die Zukunft der Natur.
Rezension
»Eine mehr als überzeugende Würdigung der kulturellen Bedeutung des Frosches. Über die theoretische Grundlegung der Kulturgeschichte von Tier-Mensch-Beziehungen und ein engagiertes Votum für die Bedeutung des Frosches in ihr hinaus ist das Buch ein bedenkenswerter Entwurf für eine neue Umweltethik.«
Kristian Köchy, Berichte zur Wissenschaftsgeschichte, 34 (2011)
»Eine glänzende kulturgeschichtliche Untersuchung. Es ist ein wahres Tier der Wandlungen, das der Autor in seiner profunden Monographie vorführt.«
Michael Adrian, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2011
»Auf der Höhe des tierphilosophischen Diskurses.«
Kristina Rath, taz, 06.06.2011
»[Eine] materialreiche und auf unterschiedlichen Quellen rekurrierende Darstellung.«
Rudolf Drux, GERMANISTIK, 52 (2011)
»Das Werk ist anspruchsvoll zu lesen, Froschfreunde aber werden sicher Neues erfahren.«
Tierwelt, 26 (2011)
Besprochen in:
natürlich vegetarisch, 4 (2011), Felix Albrecht
scienzz magazin, 07.04.2011, Josef Tutsch
Landshuter Zeitung, 07.05.2011
Falter, 14/2011
Deutschlandradio Kultur, 19.7.2011, Frank Kaspar
www.ebensolch.at, 25.07.2011, S. Strohschneider-Laue
Aquaristik Fachmagazin, 220 (2011), Dr. Hans-Joachim Herrmann
Damals, 44/4 (2012)
Newsletter der Deutschen Umweltstiftung, 4 (2012)
Umweltbriefe, 9 (2012)
Tierbefreiung, 77 (2012), Tomas Cabi
Kulturgeschichtliche Umschau, 94/1 (2012), Gabriela Kompatscher