Beschreibung
An einem Fall von sexual harassment legt Bernd Hüppauf eine Krise der Geistes- und Sozialwissenschaften an Universitäten offen. Diese Krise zeigt sich in einem gestörten Verhältnis zur Wahrheit, das die Destruktion der Faktizität in Wissenschaft, Politik und im öffentlichen Diskurs rechtfertigt. Mit der Relativierung des Wahrheitsbegriffs korrespondiert, dass das Erziehungsideal zerfällt: Der amerikanischen Universität ist eine Ethik der Pädagogik verloren gegangen, und sie ist, wie Hüppauf zeigt, auch an deutschen Universitäten gefährdet. Nur wenn die Universität sich dieser Krise stellt und sie durch neue Konzeptionen von Wissenschaft und Lehre bewältigt, hat sie eine Zukunft als gesellschaftliche Institution.
Autorenportrait
Bernd Hüppauf studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte und hielt Professuren an verschiedenen Universitäten, seit 1993 an der New York University. Seine Publikationen behandeln Themen der Geistes- und Mentalitätsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts mit den Schwerpunkten Krieg und Gewalt sowie Kulturgeschichte des Tiers.
Rezension
Der #me-too-Diskurs erfasst die Universität