Beschreibung
Nach Walter Benjamins berühmter These verliert das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit seine Einzigartigkeit – seine Aura. Die Autoren kehren diese These sozusagen um: Ein Kunstwerk zeichnet sich gerade dadurch aus, dass wir es in einer Serie betrachten und beurteilen können. Seine Einzigartigkeit gewinnt es im Kontext des Seriellen. Die künstlerisch-geniale creatio ex nihilo ist folglich ein «romantischer» Mythos. Schon ein kursorischer Blick in die Kunstgeschichte zeigt das triviale Faktum, dass viele, wenn nicht die meisten künstlerischen Werke aus der unermüdlichen Iteration von Versuch und Scheitern hervorgehen. In dieser Unabgeschlossenheit liegt das Wesen des künstlerischen Prozesses. Darauf geht das Buch näher ein, in Beispielen aus Literatur, Musik, Wissenschaft, Technik, Industrie, Architektur, Konsumwelt, Raumplanung, Militär.
Autorenportrait
Eduard Kaeser studierte theoretische Physik sowie Philosophie und Wissenschaftsgeschichte. Er war Gymnasiallehrer für Physik und Mathematik bis Sommer 2012. Seither ist er publizistisch tätig. Im Schwabe Verlag erschien zuletzt Ich trotze, also bin ich (2019); in Planung ist Die Erde ist eine Keimträgerin.
Timothy Nissen studierte Architektur und Orts-, Regional- und Landesplanung. Er ist als Architekt, Stadtplaner und als Dozent für Architektur- und Stadtentwicklungsgeschichte tätig. 1998 veröffentlichte er Bürgin Nissen Wentzlaff. Zwei Seiten/Two Sides.
Rezension
Das Serielle definiert eine eigene Art von Aura.