Beschreibung
Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Entwicklungszusammenarbeit in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Stephanie Deimels Buch trägt den Titel FRONTEX. Das EU-Außengrenzenmanagement vor dem Hintergrund kontemporärer Migrationsbewegungen. Wer allerdings eine rein auf die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX zugeschnittene Schrift dahinter vermutet, der irrt. Manko und Pluspunkt ist es zugleich, dass die Autorin den Kreis ihrer Argumentation weitläufiger gestaltet. So stellt sie in ihrer Arbeit Untersuchungen zur Staatsgrenze (Kapitel 2), zu Migrationstheorien (Kapitel 3) und zur Entwicklung der europäischen Migrationspolitik (Kapitel 4) voran. Es handelt sich bei dem vorliegenden Werk um Deimels Diplomarbeit, die sie im Jahre 2010 an der Universität Wien vorgelegt hat. Betreut wurde sie von dem Politikwissenschaftler Johann / Hannes Wimmer, der am dortigen Institut für Politikwissenschaft eine Lektorenstelle inne hat. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter Anderem im Bereich vergleichender Gesellschaftsforschung, Polizeiforschung, Forschung zu politischen Systemen der Entwicklungsländer und der Entwicklung der Institutionen des modernen Staates in der europäischen Geschichte. Der internationale Verlag der Wissenschaften Peter Lang hat Deimels Arbeit im Jahre 2012 unter dem genannten Titel in der Reihe Politik und Demokratie, die von den Politikwissenschaftlern Helmut Kramer2 und Eva Kreisky3 herausgegeben wird, als Band 28 veröffentlicht. Deimel stellt (sich) die Frage: Wie wirkt sich das EU-Außengrenzenmanagement mit FRONTEX als zentraler Akteurin auf Migrationsbewegungen in die Europäische Union aus?4. Diese sucht sie auf den folgenden knapp 150 Seiten anhand einer hermeneutisch-interpretativen Methodik mit Rückgriff auf Primär- und Sekundärquellen5 zu beantworten. Im Folgenden soll die Arbeit Deimels einer kritischen Würdigung unterzogen werden, wobei sowohl Schwächen in der Arbeit, als auch Stärken zu betrachten werden sein. Insgesamt kann das Buch wohl schon jetzt als ein Gewinn für die einschlägige Forschungslandschaft betrachtet werden. Es ist zu erweisen, warum und inwieweit.
Autorenportrait
Janka Vogel (geb. 1988) hat in Kassel, Marburg, Sibiu (Rumänien) und Jena ev. Theologie, Erziehungs- und Bildungswissenschaft (Schwerpunkt Sozial- und Rehabilitationspädagogik) und Südosteuropastudien (Schwerpunkt Rumänien und Republik Moldau) studiert. Ihre Forschungsinteressen sind Migration aus Rumänien, rumänische Diaspora, europäische Sozialpolitik und Europäisierung Sozialer Arbeit; außerdem Geschichte und Politik Rumäniens, Minderheiten in Rumänien und Antiziganismus. Sie war wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena und arbeitet derzeit als Sozialarbeiterin mit rumänischen MigrantInnen in Berlin.