Beschreibung
Im Zentrum dieser Studie steht die mündliche Überlieferung der Aizo und der benachbarten Ethnien in Südbenin, sowie Fragen der Modernisierung, die anhand dieser Narrationen erkundet werden können. Wie in vielen Kulturen besteht auch in Benin eine enge Verbindung zwischen Erzählen und Alltagspraxen. Riten und Rituale werden durch Erzählungen stets neu erklärt und legitimiert, und auch über Magie und Hexerei wird erzählt. Mit der Einführung von westlichen Denkweisen sowohl in der Kolonial- als auch in der Postkolonialzeit entstanden – und entstehen immer noch – Spannungsfelder zwischen diesen neuen Tendenzen und den traditionellen, meist mündlich tradierten Praxen und Glaubensvorstellungen. Das Buch stellt dieses Zusammenspiel von Tradition und Moderne systematisch dar und zeigt die Logiken der verschiedenen Akteure, sowie die Auswirkung dieser Dynamik auf die Entwicklungsprojekte in Benin.
Autorenportrait
Sinseingnon Germain Sagbo, beninischer Kulturanthropologe und Germanist, wurde 1981 in Abomey-Calavi (Benin) geboren. Nach seinen Studien an dem Département d’Etudes Germaniques und der Ecole Nationale d’Administration (ENA) der Universität Abomey-Calavi (Benin) wechselte er 2004 in die Schweiz, wo er als Gaststudent an der Universität Zürich Forschungen zur mündlichen Überlieferung betrieb. 2011 promovierte er an der Universität Göttingen. Er ist derzeit Dozent am Département d’Etudes Germaniques der Universität Abomey-Calavi.