Beschreibung
Die Geschichte der Philosophie zu schreiben gilt weiterhin als ein in seiner hermeneutischen Programmatik selbstverständliches Unterfangen der Geistesgeschichte. In kaum einer anderen historisch verfahrenden Disziplin wird ein so geringer wissenschaftstheoretischer und methodologischer Aufwand für nötig erachtet, wie in der Geschichte der Philosophie. Rücken, wie es der Untertitel dieses Bandes ausweist, Probleme der Theorie, Methodologie und Methode der Historiographie der Philosophie ins Zentrum philosophischen Interesses, dann werden zwei Fragen unabweisbar: Wozu Philosophiegeschichte? Wie Geschichte der Philosophie schreiben? Sie verweisen zurück auf die grundlegendere Frage: Wie ist das Verhältnis von systematischer Philosophie und Philosophiegeschichte zu bestimmen? Die Arten und Weisen, Geschichte der Philosophie zu schreiben, sind theoriegeladen; mit anderen Worten: Sie hängen ab von systemisch miteinander verbundenen ontologischen, epistemologischen und methodologischen Voraussetzungen. Was im Systematischen selbstverständlich geworden ist - eine Pluralität sich im Dialog kritisch anerkennender kontroverser Auffassungen, etwa des analytischen Realismus oder Antirealismus, der Transzendentalphilosophie und der Dialektik, der Hermeneutik und des Konstruktivismus, - bleibt in die Philosophiegeschichte noch einzuholen.
Autorenportrait
Der Herausgeber: Hans Jörg Sandkühler ist Professor für Philosophie - mit Arbeitsschwerpunkten in der Geschichte der neuzeitlichen Philosophie, Wissenschaftsphilosophie und Epistemologie - an der Universität Bremen, Zentrum Philosophische Grundlagen der Wissenschaft.