Beschreibung
China Ende der fünfziger Jahre: Maos »Großer Sprung nach vorn« endet in der größten Hungerkatastrophe der Geschichte. Überall im Land werden die alten Eliten massenhaft als »Rechtsabweichler« in Umerziehungslagern interniert, so auch in dem abgelegenen Ort Jiabiangou. Bis in die neunziger Jahre blieb das Massensterben, das sich dort abspielte, politisches Tabu. Dann begann Yang Xianhui, nach Überlebenden zu fahnden und ihnen in feinfühligen Protokollen Stimme und Gesicht zu geben. Das Buch, das dabei entstand, ist eine kleine Sensation: Erstmals sprechen die Opfer selbst, berichten über die alltäglichen verlorenen und gewonnenen Kämpfe um ihre Menschlichkeit.
Rezension
»Die Reportagen Yang Xianhuis zählen zu den eindrucksvollsten Beispielen der chinesischen Gegenwartsliteratur.«
»Ein bewegendes Buch. Yang Xianhui hat keine systematische Analyse der chinesischen Straflager geschrieben. Und doch stellt Yangs Buch in China eine kleine Sensation dar, vor allem wegen seiner detaillierten Beschreibungen des Hungers. Denn er setzt mit seinen Erzählungen den Opfern der politischen Willkür ein literarisches Denkmal, schildert er doch einzelne Menschen und ihr Schicksal.«
»Yang Xianhui vermag es, sein Buch zu mehr als einem Dokument des Schreckens zu machen, zu einem, das auch bezeugt, zu welcher Größe und Würde der Mensch gerade unter den Bedingungen größter Erniedrigung fähig ist. So erschütternd die Lektüre dieses Buches ist: am Schluss bedauert man, dass nur sieben von insgesamt 19 Texten übersetzt wurden.«
»Die Übersetzung von Yangs protokollarischen Verzeichnungen des Lagerelends gehört zu den finsteren Höhepunkten einer Literatur, die durch Solschenyzin berühmt wurde. Yangs Erzählungen sind ingeniös. Dieser Mann, der sich viele Jahre nach Schließung der Schandlager hartnäckig an die Fersen der Überelbenden heftete, um ihnen die Geheimnisse über die finsteren Auswüchse der Unmenschlichkeit zu erntreißen, erinnert an Brecht.«
Inhalt
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