Beschreibung
Das komplexe Netzwerk der Neue-Musik-Szene
Das Machtgefüge in differenzierten demokratischen Gesellschaften kann nicht bloß so verstanden werden, dass bestimmte Personengruppen Macht über andere ausüben. In sozialen Netzwerken, ob im Sinne von Szene, Feld, System oder Dispositiv, entsteht (nach Hannah Arendt) Macht unweigerlich im Kommunizieren und gemeinsamen Handeln von Menschen. Das komplexe Netzwerk der Neue-Musik-Szene, bestehend aus Akteur_innen, Institutionen, Diskursen und Artefakten, im Verbund mit den kulturpolitischen Rahmenbedingungen, muss als sich ständig in Bewegung befindliches Gebilde verstanden werden, in dem die unterschiedlichsten Handlungen, Strategien und Widerstände aufeinandertreffen. Machtbeziehungen sind „definiert durch eine Form von Handeln, die nicht direkt und unmittelbar auf andere, sondern auf deren Handeln einwirkt.“ (Michel Foucault)
Autorenportrait
Andreas Holzer, seit 1994 beschäftigt am Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Forschungsschwerpunkte sind Kompositionsgeschichte und Musiktheorie des 20. und 21. Jahrhunderts, sowie Fragestellungen im Kontext von neueren kulturwissenschaftlichen und soziologischen Theorien.