Beschreibung
Ohne Papier geht nichts. Zum täglichen Wegwerfprodukt geworden, hat es jedoch seinen ästhetischen Reiz nicht verloren. Warum nicht auf das alte Handwerk des Papierschöpfens zurückgreifen? Diese Frage stellten sich im Jahr 1996 Barbara Arnold, Christine
Fierke, Barbara Galonska, Christa Heinrich, Barbara Hoffmann und Christine Räther. Seit dieser Zeit treffen sich die Frauen, die sichteilweise aus früheren Arbeitsbereichen wie aus der Werbegrafik kennen und arbeiten regelmäßig zusammen, einmal in der Woche, immer Mittwochs. Am Anfang stand das Erlernen des Papierschöpfens. Zuerst in einem Raum der damaligen Wohnung von
Christa Heinrich in Prenzlauer Berg. Nichts lag näher, als die selbst handgeschöpften Blätter zu bedrucken, zuerst mit der ältesten aller Drucktechniken, dem Hochdruck wie Linol- und Holzschnitt. Dabei wurden sie künstlerisch angeleitet vom Grafiker Klaus Storde. Es folgten weitere Techniken auf anderen Papieren, auf denen mit Kaltnadelradierung und Monotypie gearbeitet wurde. Somit war die FrauenDruckwerkstattPrenzlberg gegründet. Über die Jahre entstanden Grafiken, die so verschieden sind wie die sechs Persönlichkeiten, ihre Lebenswege und der Alltag der Druckgrafikfrauen. In jährlichen Ausstellungen wurden die entstandenen Arbeiten an verschiedenen Orten gezeigt, von Berlin bis an die Ostsee. Die erste Größere fand im Rathaus von Stadtmitte statt, mit Begrüßung durch den Bezirksbürgermeister. 2011 traf die Gruppe auf die Lyrikerin Christine Kahlau. Ende
des Jahres gab es die erste große gemeinsame Ausstellung. Hierfür schufen die Frauen druckgrafische Interpretationen zu ausgewählten Gedichten der Lyrikerin. Die grafischen Arbeiten sind geprägt von den persönlichen Erfahrungen, Sichtweisen und dem jeweils eigenen Stil. Das Buch „Zeit ist relativ“ (Arbeitstitel) steht für die jahrelange, fruchtbare und kreative Zusammenarbeit mit der Lyrikerin Christine Kahlau und präsentiert eine Auswahl aus Ausstellungen zu verschiedenen Themen wie „Ursprung“, „7 Frauen drücken etwas aus“ oder „Ode an die Liebe“. Das Buch zeigt zudem eine kleine Auswahl des Könnens der Druckgrafikfrauen und ihrer Arbeiten, die im Laufe des nun 25 jährigen Bestehens der Gruppe entstanden sind.