Beschreibung
Den Faden kann man schon mal verlieren - aber nicht beim Weben! Und darum soll es gehen: Die Herstellung des Garns aus der Kulturpflanze Flachs, die die Landwirtschaft in ganz Europa bis ins 20. Jahrhundert geprägt hat. Bauernmädchen, die mit großem Fleiß daraus Fäden gesponnen haben. Literarische Werke wie die Grimmschen Märchen und Goethes Faust. Bauerngeschichten der Emerenz Meier und Gerhard Hauptmanns Drama Die Weber. Das Weberhandwerk rund um die Welt und die Leinen-Weberei der Schwäbischen Alb und des Bayerischen Waldes. Die Kunst des Handwebens und deren jähes Ende durch Webmaschinen wie der Spinning Jenny. Die Konkurrenz durch Billigprodukte des 20. Jahrhunderts. Doch es gibt sie noch: Kleine mittelständige Handwerksbetriebe wie die Handweberei Moser im Bayerischen Wald, die die alte Tradition des Leinenwebens in die Zukunft führen. Und auch ganz neue Bereiche in der Architektur, die sich dem Leinen zuwenden und mit dem Naturstoff experimentieren. Die spannende Kulturgeschichte der Leinenweberei illustriert der Autor mit nahezu 400 Abbildungen und zahlreichen Videos rund ums Thema
Autorenportrait
FRIEDEMANN FEGERT, Dr. phil., geboren 1946, Gymnasiallehrer. Er verfasste zahlreiche Beiträge zur historisch-geographischen Siedlungsforschung und hat mit "Ihr ghönt es Eich gar nicht vorstelen wie es in Amerigha zu ged" ein Standardwerk der Migrationsforschung in Englisch und Deutsch vorgelegt. Er zeichnete Für Museums- und Ausstellungsprojekten im Freilichtmuseum Finsterau, des Hauses der Bayerischen Geschichte und für das Museum "Born in Schiefweg" verantwortlich. Sowohl der Dichterin Emerenz Meier und als auch den Stadler-Schwestern aus Herzogsreut hat er ebenfalls ein Buch über ihre Auswanderung in die USA gewidmet. Mit "Oh wie schön ist Indigo" legte er ein grundlegendes Werk zur Tradition, Kulturgeschichte und Technik des Blaudrucks im Bayerischen Wald vor, was gleichzeitig die Grundlage für eine Wanderausstellung bildet. "Spinnen und Weben, das ist ihr Leben" ist nun der Folgeband dazu.