Beschreibung
Ein scharlachrotes Tagebuch - ein wahrer Glücksfall! Denn mit diesem beginnt vor vielen Jahren die Spurensuche des Autors über die Auswanderung von drei jungen Schwestern aus dem Bayerischen Wald in die USA. Authentisch und detailliert beschreibt Emma Stadler in ihrem Tagebuch ihr Leben im niederbayerischen Herzogsreut der 1910er als Tochter eines Kleinbauern bis ins Chicago der 1950er als lebenstüchtige Einwanderin. Somit erweist sich dieses handschriftliche Dokument als einzigartiges Zeugnis der Auswanderung aus dem Bayerischen Wald nach Amerika. Dieser Lebensbericht bildet den Ausgangspunkt jahrelanger Nachforschungen über die drei Stadler-Schwestern, die zwischen 1922 und 1926 nach Chicago ausgewandert sind. Der Autor veranschaulicht die Bedingungen ihrer Auswanderung sowie das Leben im Wohnviertel der Bayerwaldler mit einer Vielzahl von spannenden Materialien. Er beleuchtet u. a.: die Heirat unter Landsleuten, die deutschen Lebensmittelgeschäfte in der Lincoln Ave., den deutschsprachigen Gottesdienst in St. Alphonsus, die Wochenzeitung "Eintracht" über das Chicagoer Vereinsleben und deutsche Politik, aber auch den bayerischen Kartoffelsalat im Gasthaus "Zur Heimat". In intensiven Gesprächen und persönlichen Begegnungen mit den Kindern und Enkeln dieser Auswanderer, der Auswertung von Briefen, die über den Atlantik geschickt wurden, sowie anhand zahlreicher Dokumente und Fotos entfaltet sich ein lebendiges Bild der Bayerwaldler in Amerika und zugleich ein beispielhaftes Modell deutscher Auswanderung ins "Land der unbegrenzten Möglichkeiten".