Beschreibung
Sie hat rote Haare, lacht die Gäste ihrer Eltern aus oder hält auf dem Dach wüste Reden an die Nachbarschaft: 1937 erschienen die autobiographischen „Kindheitshefte“ Norah Langes über die so behütete wie verrückte Kindheit eines außergewöhnlichen Mädchens zum ersten Mal. Nun gibt es diesen Klassiker der nicht weniger außergewöhnlichen Autorin aus dem Umfeld von Borges auch auf deutsch.
Autorenportrait
Norah Lange wurde 1905 als Tochter eines nach Argentinien eingewanderten norwegischen Ingenieurs geboren. Mit Jorge Luis Borges gab sie schon früh Avantgardezeitschriften heraus, ihr Gedichtband „La calle de la tarde“ (1925) wurde von ihm mit einem Prolog versehen. In der Folge veröffentlichte Norah Lange zwei weitere Gedichtbände und mehrere Prosawerke. Ihr Mann, der argentinische Dichter Oliverio Girondo, und sie wurden zu einem schillernden Paar der argentinischen Literaturszene. Norah Lange galt als „Muse des Ultraismo“ – berühmt waren ihre phantastischen Reden auf Dichterbanketten, die 1942 auch gesammelt herausgegeben wurden („Estimados congéneres“). „Kindheitshefte“ („Cuadernos de infancia“, 1937) gehört zu ihren Meisterwerken. Es wurde preisgekrönt (u. a. Tercer Premio Nacional, 1939), erlebte bis 1994 neun Auflagen und erschien 2005 im ersten Band der Norah-Lange-Werkausgabe. Die Dichterin starb 1972.