Beschreibung
Eine Reise beginnt, drei Frauen a?" die Kluge die Schöne die Mutter a?"brechen auf, reisen aus der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück in die Zukunft. Das dreifaltige Ich löst eine Biographie in drei mögliche, aber zu enge Lebensweisen auf, erprobt demgegenüber ein neues Ich. Auf anderer Ebene versinnbildlichen poetische Verwandlungen von Formen die Reise: vom Bild zum Film, von den filmischen Mitteln zum Gedicht, von der Fiktion zur Erkenntnis, vom Gedanken zur Imagination. Nicht umsonst ist der Titel des langen Gedichts der Filmwelt entlehnt: Der "Rohschnitt" ist die erste Montage zusammengehörender Teile, versteckt noch keineswegs die Risse, Schnittstellen, Wunden der einzelnen Elemente, so dass gerade im harten Aufeinanderprallen oft überraschende Erkenntnisse möglich werden: "Zuerst und vor allem ist das Gedicht ein weiterer Schritt einer Frau hin auf die poetisch verifizierte Erkenntnis ihrer a?" und nicht allein ihrer a?" objektiven Situation als Frau." (Heinrich Vormweg)
Autorenportrait
Ursula Krechel, geboren 1947 in Trier, Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte, Promotion. Die Autorin debüttierte 1974 mit dem Theaterstück "Erika". Zahlreiche Veröffentlichungen in den Genres Lyrik, Prosa, Hörspiel und Essay; Lehrtätigkeit an den Universitäten Gießen, Essen, Leipzig, Warwick/England, St. Louis/USA und in der Hochschule der Künste Berlin. Zahlreiche Stipendien und Auszeich-nungen, zuletzt 1996 den Elisabeth-Langgässer-Preis und 1997 den Münchener Kinder- und Jugendtheaterpreis. Ursula Krechel lebt in Berlin.