Beschreibung
Nahezu neunzig Jahre sind vergangen, seit zum ersten Mal der Versuch unternommen wurde, die Gesammelten Werke des vielseitig talentierten Lyrikers, Dramatikers und Erzählers Alfred Henschke herauszugeben, der unter dem Pseudonym "Klabund" berühmt wurde. Obwohl viele seiner Texte wie der Eulenspiegel-Roman Bracke zu den Klassikern der modernen Literatur zu rechnen sind und seine Bücher immer eine eingeschworene Leserschaft gefunden haben, sind andere Werke Klabunds in Vergessenheit geraten. Sein Drama Der Kreidekreis allerdings machte Literaturgeschichte: Von ihm ließ sich Bertolt Brecht zu seinem Kaukasischen Kreidekreis anregen.
Die neue, von Christian v. Zimmermann herausgegebene, achtbändige Edition versammelt erstmals sämtliche zu Lebzeiten des Dichters gedruckten Romane, Erzählungen, Dramen und Gedichte sowie die zahlreichen Nachdichtungen, Übersetzungen, Aufsätze und weitere verstreute Prosa. Alle Texte werden in den Fassungen der Erstdrucke wiedergegeben und mit einem Kommentar zur Textgeschichte versehen.
Autorenportrait
Klabund, d. i. Alfred Henschke, (1890-1928) veröffentlichte von 1912 an nicht weniger als 76 Bücher, darunter Gedichtbände, Romane, Dramen, eine Vielzahl von Erzählungen, Schauspielbearbeitungen, Nachdichtungen östlicher Lyrik und Schauspiele. Er studierte in München und Berlin und war mit der Schauspielerin Carola Neher verheiratet. Im "Dritten Reich" wurden Klabunds Bücher als Asphaltliteratur verboten. Seitdem blieb eine eigentliche Wiederentdeckung aus.