Beschreibung
Die gegenwärtige Zersetzung des Bildungsbegriffs wirft die Frage auf, ob ›Bildung‹ noch zeitgemäß ist. Ausgehend von dieser Skepsis wird eine Neufassung des Begriffs vorgeschlagen. Dafür werden dessen zentrale Dimensionen aus der bildungstheoretischen Debatte herausgearbeitet und mit Überlegungen des französischen Denkers Michel Foucault konfrontiert. Die so gewonnene Neufassung von ›Bildung‹ als einem kritischen Grenzexperiment wird einer qualitativ-empirischen Prüfung unterzogen: Mit einem auf den Foucault'schen Begriffen Wissen, Macht und Selbst basierenden Instrumentarium werden Bildungsprozesse in Weblogs untersucht.
Rezension
Besprochen in:www.bildung.twoday.net, 1 (2007), Julia Franz
»Eher selten werden klassische Theoriebestände der Bildungstheorie so überzeugend in eine theoretisch innovative Linie überführt, die sich gleichwohl der Selbstkritik nicht verschließt. Dabei wird zugleich der wichtige Schritt unternommen, die Kluft zwischen Bildungstheorie und Bildungsforschung zu überwinden. Dies macht die Arbeit zu einer Pflichtlektüre nicht nur für Erziehungswissenschaftler, die sich [...] mit Fragen der Subjektkonstitution befassen, sondern auch für Bildungsforscher. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Buch die ihm angemessene Aufmerksamkeit in der gegenwärtigen bildungstheoretischen Diskussion erfährt.«
»Das Zusammendenken von Dimensionen des Bildungsbegriffs und Foucaults philosophisch gesellschaftlich-historischen Arbeiten erweist sich als durchaus fruchtbar, denn so kann eine neoliberale Umdeutung des Bildungsbegriffs oder des Autonomiebegriffs skizziert werden. Daher lohnt sich das Lesen auf jeden Fall.«