Beschreibung
Trotz der Konjunktur der Gedächtnisthematik ist das psychoanalytische Denken erstaunlicherweise sowohl für die philosophische Frage nach dem Wissen als auch für die wissenschaftliche Erforschung des Gedächtnisses kaum berücksichtigt worden. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte darin liegen, daß die Freudsche Gedächtnistheorie ungeschrieben blieb, obwohl sie in seinem Werk allenthalben durchscheint.Die vorliegende Studie versucht daher, ausgehend von den verstreuten Elementen der Gedächtnisproblematik im Werk Freuds, die Relevanz der psychoanalytischen Frage nach dem Unbewußten für die aktuelle Theoriekonstellation aufzuzeigen, die von konstruktivistischen, systemtheoretischen und medienwissenschaftlichen Ansätzen geprägt ist. Zu diesem Zweck sucht der Autor die psychoanalytische Gedächtnistheorie Freuds an ihrem historischen Ort auf und unterzieht sie einer philosophischen und medientheoretischen Relektüre.
Rezension
Besprochen in:f.lm, 31.07.2006, Florian Reinacher
»Porath leistet mit seiner Arbeit einen wichtigen Beitrag nicht nur zur Freud-Rezeption, sondern auch zur Gedächtnistheorie insgesamt.Gerade dort wo seit den letzten Jahren immenser Nachholbedarf besteht, nimmt Porath die Lektüre auf und führt den Leser en detail an die Gelenkstellen und Zwischenräume der Psychologik um die Jahrhundertwende heran.Damit gelingt ihm, was viele seiner Vorgänger nicht zu Wege brachten und er macht dieses Werk zu einer der wichtigsten Neuerscheinungen im deutschsprachigen Raum.«