Beschreibung
Ein Buch wie ein Fassbinder-Film. Vor alltagsgrauen Kulissen scheitert ein Polizist an seiner Berufsauffassung. Mehr aber noch an seinem Leben. Ruprecht Adolphi ist kein normaler Polizist. Er hat nichts von der Behäbigkeit und Arroganz seiner Kollegen, die aus ihrer Uniform Kapital schlagen. Schon auf der Polizeischule ein Streber, nimmt es Adolphi ganz genau mit den Vorschriften. Zu genau. Er ist das gegenteilige Extrem, ein hundertfünzigprozentiger 'Schutzmann'. Er übertüncht damit, was er im Grunde seines Herzens ist: Ein Zögerer und Zauderer, dem ein Lebensmittelpunkt fehlt und der nach Halt sucht. Ironie des Schicksals: Ausgerechnet der überskrupulöse Adolphi wird plötzlich zum Helden. Dies stürzt ihn in eine persönliche Krise, die er geradezu masochistisch durchleidet.
Autorenportrait
Ludwig Homann wurde 1942 in Schlesien als Sohn bäuerlicher westfälischer Siedler geboren. 1946 Vertreibung, die Familie kehrt nach Westfalen zurück. Nach der Volksschule landwirtschaftliche Lehre im Münsterland. Danach Ausbildung und Dienst als Polizeibeamter im Altkreis Beckum/Westf. Ab 1963 Abendgymnasium in Frankfurt. Ab 1969 Entwicklungshelfer in Tunesien. Ab 1974 Studium der Pädagogik in Münster. Dort ab 1979 einige Zeit Lehrer. 1965 beginnt er mit dem Schreiben, im Jahr darauf erste Veröffentlichung in der FAZ. Er lebt seit langem zurückgezogen bei Münster auf dem Lande.
Buchveröffentlichungen: Im S. Fischer Verlag: Geschichten aus der Provinz (1968); Der schwarze Hinnerich von Sünnig und sein Nachtgänger (1970); Jenseits von Lalligalli (1973). Im Haffmans Verlag: Engelchen. Erzählung (1994); Ada Pizonka (1995); Klaus Ant (1996); Der weiße Jude (1998); Der Hunne am Tor (2001). Im Dittrich Verlag: Befiehl dem Meer. Roman (2006). In der vorliegenden Reihe erschien 2012 eine überarbeitete Neufassung von ‚Engelchen‘ und die neue Erzählung ‚Ein seegrünes Fahrrad‘.
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