Beschreibung
Die Legitimität von Notstandsmaßnahmen beruht auf einem eigentümlichen Zirkelschluss: Mit ihm berechtigt sich eine Regierung zu Sonderbefugnissen, die sie damit schon besitzen müsste, um sich auf sie zu berufen.
Wie sollen evangelische Christen damit umgehen? Es stellt sich heraus, dass in der reformatorischen Tradition Politik immer und wesensmäßig auf einen Notstand bezogen ist. Ohne Notstand keinen Staat! Politik wird so auf die ordnungspolitische Dimension reduziert. Dieses Buch skizziert demgegenüber eine politische Theorie, die eine christliche und bürgerliche Autonomie vor staatlichen Übergriffen wahrt. Dazu werden theologische Phänomene vorgestellt, die in Balance zueinander stehen müssen, damit Politik auch in Krisenzeiten gerecht gestaltet werden kann.
Autorenportrait
Prof. Dr. Lukas Ohly lehrt Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt.
Inhalt
1 Corona
2 Notstand
3 Gesellschaft
4 Experten
5 Kirche
6 Martin Luther
7 Staatsaufgabe
8 Notstandsdemokratie
9 Impfgegner
10 Corona-Demonstranten
11 Das Gute
12 Fiktion
13 Giorgio Agamben
14 Theologische Entgiftung
15 Widerfahrnisse
16 Tatsächlichkeit
17 Anwesenheit
18 Anerkennung
19 Heiliger Geist
20 Trinität
21 Balance
22 Freihändigkeit
23 Regellosigkeit
24 Selbstentschuldigung
25 Veräußerlichkeit
26 Selbstverleugnung
27 Geschichtslosigkeit
28 Normalzustand
29 Epidemische Lage
30 Protest-Gruppen
31 Impfpflicht
32 Triage
33 Schluss