Beschreibung
Geschichten erfinden, erzählen und niederschreiben, das hat Barbara Frischmuth schon als Schülerin im Gmundner Schwesterninternat mit Begeisterung betrieben. Doch bevor sie zur großen Erzählerin heranreifte, übte sie sich in einer Disziplin, die danach kaum mehr eine Rolle spielte in ihrem Werk. Es entstanden Gedichte, und die Entstehungszeit dieser Texte (1959–1966) ist nahezu identisch mit der Lebenszeit, die Barbara Frischmuth in Graz verbrachte.
Sie habe damals nach Menschen gesucht, die wie sie das Schreiben oder die Literatur im Sinn hatten. Und obwohl Graz im Rückblick 'die Stadt der größten Einsamkeit' geblieben ist, fand sie diese Menschen – zunächst im Umfeld der Zeitschrift ›Reflexe‹, später im Bannkreis des Forum Stadtpark und der Zeitschrift ›manuskripte‹: Es war die eigentliche Inkubationszeit der Schriftstellerin Barbara Frischmuth.
Die Gedichte zeugen davon. Sie enthalten im Keim viele Themen und Motive, die Frischmuth nach und nach erzählerisch entfaltet hat, und lassen sich aus heutiger Sicht als frühes Konzentrat ihres Lebenswerkes lesen. Frischmuths Lyrik ist bislang nur verstreut publiziert worden. Der vorliegende Band stellt diese Facette ihres Schaffens erstmals in Buchform vor, mit vielen Gedichten, die bisher überhaupt noch nicht veröffentlicht wurden.