Die Kunst umspielt das Geheimnis
Literarische Annäherungen
Tück, Jan-Heiner / Mayer, Tobias / Frischmuth, Barbara / Mayer, Tobias / Tück, Jan-Heiner / Köhlmeie
Erschienen am
28.06.2019
Beschreibung
„Ein Geheimnis kann ich nicht ‚ausplaudern‘, ich kann es nur erzählend, umschreibend entfalten. Ich kann (ich soll) dem Geheimnis seine Fülle geben.“ (Peter Handke)
Das Wunder im Beiläufigen, das Ergreifende im Flüchtigen – allen dunklen Stunden menschlichen Daseins zum Trotz bringen ästhetische Erfahrungen es immer wieder zum Vorschein. Dichtung ist eines der Ausdrucksmittel für solche Widerfahrnisse. In der Literatur selbst steckt eine unverfügbare Kraft, die den Menschen über sich selbst hinausführen kann. Ob im Phänomen der Transzendenz die Grenzen von Ästhetik und Religion durchlässig werden und wie das wechselseitige Verhältnis zu bestimmen wäre – danach fragt dieses Buch. Sechs namhafte Autorinnen und Autoren geben Einblicke in das unerschöpfliche Reservoir poetischer Welterkundungen.
Der Band versammelt die Wiener Poetikvorlesungen von Michael Köhlmeier über die Nähe des Schönen zum Schrecklichen/Andreas Maier über die Entdeckung des Wortes ‚Gott‘/Marion Poschmann über Dichtung und das Unsagbare/Hartmut Lange über Nihilismus und Transzendenzbegehren/
Ilija Trojanow über die globale Vielfalt religiöser Wege/Barbara Frischmuth über das Geheimnis der Inspiration.
„Transzendenz ist ein relevantes Phänomen für ästhetische Theorien der Gegenwart. Nicht selten gibt es dabei Analogien zu theologischer Begrifflichkeit, auch wenn diese Sprachspiele zur Artikulation ästhetischer Widerfahrnisse nicht mehr nötig scheinen. Dass ästhetische und religiöse Formen und Praktiken heute zunehmend verflochten sind, bietet einen Ansatzpunkt für einen Dialog, ohne beide Erfahrungsweisen unterschiedslos zu identifizieren.“
Tobias Mayer / Jan-Heiner Tück
Autorenportrait
Jan-Heiner Tück, Dr. theol., Professor für dogmatische Theologie, Wien.
Tobias Mayer, geb. 1984, Dr. theol., Universitätsassistent am Institut für Systematische Theologie – Dogmatik und Dogmengeschichte, Wien.