Beschreibung
Die digitale Welt im Post-Snowden-Zeitalter: Wir wissen, dass wir unter Überwachung stehen, aber machen weiter, als ob es nichts zu bedeuten hätte. Obwohl Unternehmen wie Facebook, Google und Amazon unsere Privatsphäre immer stärker infiltrieren, bleibt die Nutzung der sozialen Medien ungebrochen - unterstützt durch immer kleinere Geräte, die sich fest in unseren Alltag eingenistet haben. Wir sind hin- und hergeworfen zwischen Angst vor Abhängigkeit und verdeckter Obsession.
Mit diesem fünften Teil seiner laufenden Untersuchungen zur kritischen Internetkultur taucht der niederländische Medientheoretiker Geert Lovink in die paradoxe Welt der neuen digitalen Normalität ein: Wohin bewegen sich Kunst, Kultur und Kritik, wenn sich das Digitale immer mehr in den Hintergrund des Alltags einfügt?
Der Band behandelt u.a. die Selfie-Kultur, die Internet-Fixierung des amerikanischen Schriftstellers Jonathan Franzen, das Internet in Uganda, die Ästhetik von Anonymous und die Anatomie der Bitcoin-Religion: Wird die Geldschaffung durch Cyber-Währungen und Crowdfunding zu einer Neuverteilung des Reichtums beitragen oder die Kluft zwischen reich und arm eher vergrößern? Was wird in diesem Zeitalter des Freien das Einkommensmodell der 99% sein?
Geert Lovink zeichnet nicht einfach ein düsteres Bild der leeren Wirklichkeit einer 24/7-Kommunikation, sondern zeigt auch radikale Alternativen hierzu auf.
Rezension
»Lovink hat etwas zu sagen und will gehört werden.
Er positioniert sich dezidiert nicht als konservativer Rufer einer Sehnsucht nach der Vor-Internet-Zeit, sondern als progressiver Provokateur und alternativer Visionär.«
Katja Grashöfer, [rezens.tfm], 1 (2018)
O-Ton: »Über Techniksucht« - Geert Lovink im Gespräch bei Kulturzeit am 11.04.2018.
»Eine anregende Lektüre.«
Ariane Rüdiger, iX, 2 (2018)
»Lovinks konsequente Ablehnung von Alternativlosigkeit hat etwas Erfrischendes. [...] Sehr gut nachvollziehbare, sehr detailreiche kritische Auseinandersetzung mit den aktuellen Entwicklungen.«
Saskia Bell. Communicatio Socialis, 1 (2018)
»Die verblüffenden Drehungen und Wendungen Lovinks machen sein Buch lesenswert.
Ein gutes Buch, das auch für weniger digitalaffine Leser einen guten Überblick über den Debattenstand gibt.«
Adrian Lobe, Süddeutsche Zeitung, 04.12.2017
O-Ton: »Das Internet muss repariert werden« -
Geert Lovink im Gespräch beim SRF am 03.11.2017.
»Die gewählten Themen sind hochaktuell und zukunftsorientiert.
Aufgrund einer Reihe von neuen Ansätzen mit hoher Relevanz für die sozial-, kultur- und medienwissenschaftliche Forschung kann das Werk Fachkräften entsprechender Disziplinen zur Anregung für aktuelle Forschungsvorhaben empfohlen werden.«
merz, 61/5 (2017)
»Die Perspektiven [...], die Lovink mit seinem Wissen über die letzten 30 Jahre des Internets aufzeigt, haben das Potential, unsere Sichtweise nachhaltig zu erschüttern.«
Axel Weidemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.09.2017
»Das Buch bringt eine Fülle von Informationen über laufende Entwicklungen im Internet und allgemein in digitalen Kommunikationsnetzen, was es zu einer lesenswerten Neuerscheinung mit neuen Ideen zu einem dynamischen Thema macht.«
Peter Dahms, OpernInfo Berlin, 5 (2017)
»Lovink zeigt überzeugend, dass sich die derzeitige Stellung der großen Plattformen aus der letzten Vereinfachungswelle unter dem Schlagwort 'Web 2.0' speist. Doch Alternativmodelle scheinen nach einer Phase von gefühlter Ohnmacht heute wieder greifbar zu werden.«
Leon Kaiser, netzpolitik.org, 14.07.2017
Besprochen in:
iX, 2 (2018), Ariane Rüdiger
MEDIENwissenschaft, 2-3 (2018), Xenia Kitaeva