Beschreibung
Meyrinks Bestseller »Der Golem« und der Stummfilm, in dem sich eine kabbalistisch belebte Lehmfigur ihrem Schöpfer entzieht, durchbrechen geläufige Vorstellungen von Fiktion. In beiden wird vorgeführt, wie Kunstwerke lebendig werden oder Menschen mit Kunstfiguren interagieren können. Dass sich zeitgleich ähnliche ästhetische Paradoxe auch in den Erzählungen südamerikanischer Autoren wie Quiroga, Borges, Bioy Casares, Palma, Hernández oder Cortázar finden, hängt eng mit dem gemeinsamen Bezug auf das unvertraute Medium des Kinos zusammen. Matei Chihaia zeigt, wie in diesen Texten die Durchdringung einer filmischen Parallelwelt mit der Lebenswelt des Zuschauers, dessen Desorientierung oder Reorientierung, zu einem phantastischen »Golem-Effekt« stilisiert wird.
Rezension
»Matei Chihaia ist es gelungen, ein wieder sehr präsentes und umstrittenes Thema aus vielerlei Blickwinkeln zu betrachten, in Szene zu setzen und profunde Einblicke zu vermitteln.«
Maike van Delden, Romanische Forschungen, 126 (2014)
Besprochen in:
www.vetiver.weblog.ro, 3 (2011)
Variations, 19 (2011), Johannes Binotto
Germanisch-Romanische Monatsschrift, 62/3 (2012), Matthias Hausmann
Jahrbuch immersiver Medien 2011, Matthias Bauer
http://brecha.com.uy, 16.12.2016