Beschreibung
Es ist bis heute eine höchst umstrittene Frage, ob und wie literarische Texte als eine Form politischen Schreibens betrachtet werden können. In einer kritischen Auseinandersetzung mit historischen und theoretischen Konzepten entwickelt Thomas Ernst hierzu ein komplexes literatur- und kulturwissenschaftliches Analysemodell für die Gegenwart, das von einem differenzierten Begriff der Subversion ausgeht.
Mit diesem Instrumentarium gelingt es, drei exemplarische Felder der politischen Gegenwartsprosa - die »avancierte Popliteratur« (Meinecke), die »minoritäre Literatur« (Zaimoglu) und die »Untergrundliteratur« (Social Beat) - auf ihre subversiven und ästhetischen Potenziale und Aporien hin zu untersuchen.
Rezension
»Ausgehend von einer Begriffsgeschichte der Subversion, besticht [die] Arbeit somit nicht nur durch den analytischen Teil, sondern auch durch die Beantwortung methodologischer Fragen, die die Eignung von Literatur- und Kulturtheorien zur Auseinandersetzung mit subversiven Konzepten in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur betreffen.«
Michael Preidel, Kritische Ausgabe, 27 (2014)
»Ernst legt eine Arbeit vor, deren Methode zur Nachahmung und Weiterverarbeitung in Schulen, Universitäten und im Privaten zu empfehlen ist.«
Astrid Henning, Das Historisch-Politische Buch, 62/2 (2015)
»Verdienst der voluminösen Arbeit ist es [...], mit Nachdruck darauf aufmerksam zu machen, dass es jenseits der ›üblichen Verdächtigen‹ Positionen der Gegenwartsliteratur gibt, die nicht auf den ersten Blick als engagiert, aufklärerisch, kritisch, eingreifend erscheinen, und es dennoch verdienen, als zeitgenössische Ansätze politischen Schreibens wahrgenommen und diskutiert zu werden.«
Charis Goer, KultuRRevolution, 1 (2015)
Besprochen in:
GERMANISTIK, 55/3-4 (2014)