Beschreibung
Die »ambivalente Moderne« hat Spuren hinterlassen - auch in Schweden. Social Engineering schien eine Möglichkeit, die negativen Folgen der Moderne aufzufangen, indem die sozialen Beziehungen neu gestaltet werden sollten. Zwei der weltweit bekanntesten Sozialingenieure waren Alva und Gunnar Myrdal. In Schweden, den USA und Asien versuchten sie zwischen 1930 und 1980 eine gerechte Gesellschaftsordnung zu entwerfen, die jedoch das Paradebeispiel einer »Normalisierungsgesellschaft« darstellt. Ein Blick auf ihre aufregend-konfliktreiche Ehe zeigt, dass sich Machtbeziehungen präziser analysieren lassen, wenn sie in den Alltagspraktiken der Experten verortet werden.
Rezension
»[E]in Einblick in die theoretischen Grundlagen des ›schwedischen Modells‹ und seiner Begründer, der auch vor den abschreckenden Seiten ihrer radikalen Vision nicht Halt macht.«
Alexandra Fanta, Falter, 21/11 (2011)
»Eines der besten ideengeschichtlichen Bücher seit langem.«
Jürgen Kaube, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.11.2010
»Wegen der detaillierten und nicht-ideologisierenden Schilderung der involvierten AkteurInnen [...], wegen der Verortung sozialwissenschaftlicher Ideen nicht nur im zeitgenössischen Denken, sondern auch im weiteren Kontext sozialpolitischen und -ökonomischen Handelns [...] ist Etzemüllers Buch ein Musterbeispiel für einen fruchtbaren Zugang zur Geschichte der Sozialwissenschaften, [...] der den Zusammenhang zwischen der Lebenswelt der AkteurInnen und ihren Äußerungen in den Feldern Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in einer Art und Weise rekonstruiert, die Anknüpfungspunkte für aktuelle (theoretische) Überlegungen bietet.«
Christian Dayé, SWS-Rundschau, 4 (2010)
Besprochen in:
Historische Anthropologie, 18/1 (2010), Hans-Christoph Liess
http://hpd.de, 21.12.2010, Armin Pfahl-Traughber
Aufklärung und Kritik, 3 (2011)
NORDEUROPAforum, 21 (2011), Valeska Henze
Archiv für Sozialgeschichte, 51 (2011)
Das Historisch-Politische Buch, 59/2 (2011), Ursula Hüllbusch Zeitschrift für Ideengeschichte, VI/4 (2012), Tim B. Müller