Beschreibung
Cechov reflektiert und überwindet in »Die Möwe« (1895) die Krise des modernen Dramas und entwickelt damit ein symbolistisch geprägtes experimentelles Dramaturgie-Format, das unter anderem mit seinem Meta-Theater die gegenwärtige nicht- bzw. postdramatisch geprägte Aufführungspraxis herausfordert.
Diese Studie zielt darauf ab, das Drama im Hinblick auf avantgardistische Positionen des 20. Jahrhunderts als »ästhetisches Manifest der Theatermoderne« radikal neu zu lesen. In einem zentralen zweiten Schritt werden u.a. Aufführungen von Andrea Breth, Stéphane Braunschweig, Luc Bondy, Lars Noren, Arpad Schilling, Nicolas Stemann, Stefan Pucher und Falk Richter auf ihr reflexives ästhetisches Potential sowie ihre avancierten Spielformen hin beleuchtet.
Rezension
»Mit seiner Studie zur Theaterästhetik, Dramen- und Inszenierungsanalyse bietet Tigges eine ebenso innovative wie notwendige Ergänzung der am Text orientierten Forschung zu Cechovs Dramatik.« Maria Deppermann, Wiener Slawistischer Almanach, 74 (2014)
Besprochen in:
Wiener Slawistischer Almanach, 74 (2014), Maria Deppermann