Beschreibung
Das Theater ist seit jeher von interkulturellem Austausch geprägt. Besonders die Avantgarden des 20. Jahrhunderts verdeutlichen, dass die Begegnung mit dem kulturell Andersartigen immer wieder zu radikal neuen Ästhetiken geführt hat. Theater ist aber nicht bloß eine Kunstform: Es hat stets auch eine politische Dimension. Umso mehr erstaunt es, dass die Wissenschaft über Jahre interkulturelles Theater kaum beachtet hat - trotz der Diskussionen interkultureller Probleme im Zeitalter der Globalisierung.
Hier eröffnet sich ein Feld für kultur- und theaterwissenschaftliche Reflexion, das neuer Ansätze bedarf - vor allem für das Verhältnis von Ästhetischem und Politischem. Während das Politische oft in den Stoffen einer Aufführung gesehen wird, weist dieses Buch nach, dass das Ästhetische im interkulturellen Theater immer zugleich das Politische ist. Es beschreibt aktuelle Formen der Verflechtung differenter Theaterkulturen aus Asien, Süd- und Nordamerika und entwickelt dabei die theoretischen Grundzüge einer postkolonialen Ästhetik interkulturellen Theaters.
Rezension
»Ein Verdienst der Studie kann nicht hoch genug geschätzt werden: Die Untersuchung wendet sich neuen Gegenständen zu und trägt somit zu einer Reflexion der bisherigen Abgrenzung des Bereichs bei, die letztendlich zu einer Erweiterung des Verständnisses führen könnte.«
Christian Steltz, Zeitschrift für interkulturelle Germanistik (ZIG), 2/1 (2011)
»In jeder der drei Aufführungsanalysen findet sich eine beeindruckende Zahl von Themen und Motiven; interessant ist auch die Berücksichtigung der eigenen Emotionen und Widerstände der Analysierenden. Im Schlusskapitel fasst Regus die Ergebnisse zusammen und konstatiert, dass das neue interkulturelle Theater postdramatisch und institutionskritisch ist.
Wichtige und interessante Studie.«
Brigitte Dalinger, [rezens.tfm], 17.11.2009
»Die Untersuchung [...] vereint sinnlich-konkrete, genaue Beschreibungen mit hoch intelligenten Analysen; Grundprobleme des Verstehens werden präzise herausgearbeitet; Begriffe und Kategorien werden in sorglicher terminologischer Arbeit geklärt; Theoretisierungen machen vielfältige Erfahrungen mitteilbar, ohne sich dogmatisch zu verfestigen.«
Prof. Dr. Hans Wolfgang Nickel, www.socialnet.de, 21.09.2009
»Christine Regus legt [...] ein sehr interessantes und obendrein lesbares Buch vor.«
Susan Mahmody, www.theaterforschung.de, 18.08.2009