Beschreibung
Die Migräne ist eine der häufigsten Erkrankungen des Menschen und geht mit zahlreichen Komorbiditäten einher. Die meisten Kopfschmerzpatienten können sehr gut ambulant durch eine differenzierte Beratung und Therapie behandelt werden.
Führende Kopfschmerzexperten erläutern in diesem Buch bewährte Strategien und neue innovative Therapieansätze in der Migränetherapie und berücksichtigen dabei sowohl die monoklonalen Antikörper für die Blockade von CGRP oder seinem Rezeptor als auch Gepante, Ditane und Botulinumtoxin. Darüber hinaus vermitteln sie Optionen zur Therapie von Migräneattacken, zur Prophylaxe und nicht-medikamentöse Therapieverfahren. Viele Praxistipps werden untermauert mit den aktuellsten wissenschaftlichen Daten.
Neben den aktuellen Kenntnissen zur Pathophysiologie der Migräne werden auch wichtige Diagnosekriterien für wesentliche Migräneformen und andere relevante Kopfschmerzen ausführlich dargestellt. Das vorliegende Buch ermöglicht somit im klinischen Alltag ein schnelles Nachschlagen von relevanten Kopfschmerzformen.
Inhalt
1.Pathophysiologie der Migräne11
1.1.Genetische Grundlagen der Migräne11
1.2.Kortikale und subkortikale Besonderheiten bei Migräne11
1.3.Migränephasen und Migränezyklus13
1.4.Cortical Spreading Depression und Migräneaura14
1.5.Trigeminovaskuläres System und nozizeptive Grundlagen der Migräne15
1.6.Nozizeptive Vorgänge im trigeminovaskulären System18
1.7.Periphere und zentrale Sensibilisierungsvorgänge20
1.8.Vaskuläre Hypothesen der Migräne21
1.9.Neurogene Entzündungshypothese der Migräne22
1.10.Neuropeptidwirkungen als Ziel medikamentöser Migränetherapien24
1.11.Fazit26
2.Historische Aspekte der Migräne32
2.1.Antike32
2.2.Mittelalter33
2.3.Neuzeit33
2.4.Das 20. und 21. Jahrhundert34
2.5.Fazit39
3.Epidemiologie und Klassifikation42
3.1.Epidemiologie42
3.1.1.Allgemeine Bemerkungen zur Epidemiologie von neurologischen Erkrankungen42
3.1.2.Epidemiologie von Kopfschmerzen42
3.1.3.Komorbiditäten der Migräne44
3.1.4.Fazit45
3.2.Klassifikation der Kopfschmerzen und Migräne46
3.2.1.Allgemeines zur Kopfschmerzklassifikation46
3.2.1.1.Geschichte der Kopfschmerzklassifikation46
3.2.1.2.Aufbau der Kopfschmerzklassifikation ICHD-346
3.2.1.3.Wo ist die Kopfschmerzklassifikation erhältlich?47
3.2.2.Klassifikation wichtiger Kopfschmerzarten47
3.2.2.1.Migräne/allgemeine Unterteilung48
3.2.2.2.Migräne ohne Aura (Kapitel 1.1 der ICHD-3)48
3.2.2.3.Migräne mit Aura (Kapitel 1.2 der ICHD-3)49
3.2.2.4.Weitere Untergliederungen der Migräne mit Aura49
3.2.2.4.1.Migräne mit typischer Aura (Kapitel 1.2.1. der ICHD-3)49
3.2.2.4.2.Typische Aura mit Kopfschmerz (Kapitel 1.2.1.1 der ICHD-3)50
3.2.2.4.3.Typische Aura ohne Kopfschmerz (Kapitel 1.2.1.2 der ICHD-3)50
3.2.2.4.4.Migräne mit Hirnstammaura (Kapitel 1.2.2 der ICHD-3)50
3.2.2.4.5.Hemiplegische Migräne (Kapitel 1.2.3 der ICHD-3)51
3.2.2.4.6.Familiäre hemiplegische Migräne (FHM) (Kapitel 1.2.3.1 der ICHD-3)51
3.2.2.5.Chronische Migräne (Kapitel 1.2 der ICHD-3)53
3.2.2.6.Status migränosus (Kapitel 1.4.1 der ICHD-3)54
3.2.2.7.Vestibuläre Migräne (Kapitel A1.6.6 der ICHD-3)54
3.2.2.8.Kopfschmerz zurückzuführen auf einen Medikamentenübergebrauch (Kapitel 8.2 der ICHD-3)55
4.Sinnvolle Diagnostik bei Kopfschmerzen und Abklärung
symptomatischer Kopfschmerzen58
4.1.Sinnvolle Diagnostik bei Kopfschmerzen58
4.1.1.Kopfschmerzanamnese58
4.1.2.Körperliche Untersuchung bei Kopfschmerzen60
4.1.2.1.Neurologische Untersuchung60
4.1.2.2.Spezielle körperliche Untersuchungen61
4.1.2.3.Kopfschmerzkalender und spezielle Fragebögen62
4.1.3.Apparative Zusatzuntersuchungen63
4.1.3.1.Bildgebung bei Kopfschmerzen63
4.1.3.2.Labordiagnostik bei Kopfschmerzen71
4.1.3.3.Duplexsonographische Untersuchungen bei Kopfschmerzen72
4.1.3.4.Neurophysiologische Untersuchungen bei Kopfschmerzen73
4.1.4.Diagnostik bei Kopfschmerzen: mögliches Vorgehen74
4.2.Abklärung symptomatischer Kopfschmerzen74
4.2.1.Warnhinweise für symptomatische Kopfschmerzen74
4.2.2.Wichtige klinische Szenarien bei der Abgrenzung von symptomatischen Kopfschmerzen77
4.2.2.1.Der erste oder schlimmste Kopfschmerz sowie ein plötzlicher Beginn77
4.2.2.2.Der (langsam) progrediente Kopfschmerz77
4.2.2.3.Der Kopfschmerz mit fokalen neurologischen Symptomen77
4.2.2.4.Der Kopfschmerz mit Fieber und/oder Meningismus77
4.2.2.5.Der neuartige Kopfschmerz in einem Alter über 50 Jahre78
4.2.2.6.Der neuartige Kopfschmerz bei einem Patienten mit Malignom, HIV-Infektion oder Immunsuppression78
5.Gepante: Wirksamkeit und Sicherheit in klinischen Studien79
5.1.Überblick über Gepante79
5.2.Die Rolle von CGRP in der Migränetherapie79
5.3.Gepante: Die aktuellen und künftigen Substanzen80
5.3.1.Rimegepant80
5.3.2.Ubrogepant81
5.3.3.Atogepant82
5.3.4.Zavegepant83
5.4.Praktischer Einsatz von Gepanten im klinischen Alltag83
6.Ditane: Wirksamkeit und Sicherheit in klinischen Studien85
6.1.Überblick über Ditane85
6.2.Vasokonstriktion in der Migränetherapie85
6.3.Ditane: Bisher untersuchte Wirkstoffe85
6.3.1.LY33437085
6.3.2.Lasmiditan86
6.4.Praktischer Einsatz von Lasmitidan in klinischem Alltag87
7.Antikörper gegen CGRP und gegen den CGRP-Rezeptor88
7.1.Überblick über die CGRP-Antikörper88
7.2.Wirksamkeit der CGRP-Antikörper90
7.2.1.Daten aus den placebokontrollierten Zulassungsstudien90
7.2.2.Daten aus Vergleichsstudien (Head-to-head-Studien)92
7.2.3.Weitere Daten zur Wirksamkeit94
7.3.Einsatz und Verordnungsmodalitäten der mAbs in der Praxis96
7.4.Sicherheit und Verträglichkeit97
7.5.Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen99
7.6.Spezielle Therapiesituationen und Fragestellungen100
7.6.1.Latenz bis zum Wirkeintritt100
7.6.2.Nichtansprechen auf erste Gabe100
7.6.3.Therapiedauer vor Durchführung eines Absetzversuchs100
7.6.4.Wirksamkeit eines Präparatewechsels innerhalb der mAbs (“Switch”)102
7.6.5.Ansprechen bei Medikamentenübergebrauch102
7.7.Fazit102
8.Botulinumtoxin in der Therapie von Kopf- und Gesichtsschmerzen106
8.1.Historische Entwicklung der Botulinumtoxintherapie, Indikationen und Datenlage106
8.2.Therapie der chronischen Migräne mit Botulinumtoxin107
8.2.1.Wirksamkeit bei der chronischen Migräne107
8.2.2.Wie vergleicht sich Onabotulinumtoxin A mit anderen Prophylaktika?109
8.2.3.Einsatz von CGRP-Blockern und Onabotulinumtoxin A: Lieber sequenziell oder sogar parallel?109
8.2.4.Wie wird eine Botulinumtoxintherapie bei der chronischen Migräne durchgeführt?112
8.3.Behandlung des Kopfschmerzes vom Spannungstyp mit Botulinumtoxin115
8.4.Muskuläre Triggerpunkttherapie mit Botulinumtoxin115
8.5.Behandlung der Trigeminusneuralgie mit Botulinumtoxin115
8.6.Behandlung von trigeminoautonomen Kopfschmerzerkrankungen mit Botulinumtoxin116
8.7.Botulinumtoxin zur Behandlung zervikogener Kopfschmerzen116
9.Moderne Therapie der Migräneattacke119
9.1.Ziele der Attackentherapie119
9.2.Substanzen zur Attackentherapie119
9.2.1.Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)119
9.2.2.Paracetamol und Metamizol121
9.2.3.Triptane121
9.2.4.Kombinationen und Kombinationspräparate122
9.2.5.Antiemetika122
9.2.6.Obsolete und zu vermeidende Substanzen123
9.2.7.Ausblick: Gepante und Ditane123
9.3.Strategien der Attackentherapie123
9.4.Notfalltherapie der akuten Migräneattacke und des Migränestatus125
9.5.Medikamentenübergebrauch126
9.6.Nicht-medikamentöse Attackentherapie127
9.7.Kinder und Jugendliche127
9.8.Schwangerschaft und Stillzeit127
10.Moderne Migräneprophylaxe130
10.1.Indikationen für eine Migräneprophylaxe130
10.2.Auswahl der Migräneprophylaxe: Substanzklassen131
10.3.Menstruelle Migräne135
10.4.Vestibuläre Migräne135
10.5.Wann wechseln, wann kombinieren?135
10.6.Ausblick136
11.Stimulationsverfahren in der Migränetherapie, Digitale
Gesundheitsanwendungen137
11.1.Stimulationsverfahren in der Akuttherapie der Migräne137
11.1.1.Stimulationsverfahren in der Prophylaxe der Migräne139
11.2.Fazit141
11.3.Digitale Gesundheitsanwendungen und Telemedizin142
12.Nicht-medikamentöse Verfahren und multimodale Migränetherapie146
12.1.Nicht-medikamentöse Migräneprophylaxe146
12.1.1.Indikation und Zielsetzung146
12.1.2.Edukation und Krankheitsverständnis146
12.1.3.Psychologische Therapie147
12.1.3.1.Entspannungsverfahren und Achtsamkeitstraining148
12.1.3.2.Biofeedback148
12.1.3.3.Kognitive Verhaltenstherapie148
12.1.3.4.Umgang mit psychischen Komorbiditäten149
12.1.4.Physiotherapie und Ausdauersport150
12.1.5.Neurostimulationsverfahren150
12.1.6.Akupunktur und Osteopathie151
12.1.7.Ernährung151
12.2.Nicht-medikamentöse Akuttherapie der Migräne151
12.3.Multimodale Behandlungsprogramme151
12.4.Moderne Patientenkommunikation bei Migräne154
12.4.1.Herstellen einer tragfähigen therapeutischen Beziehung154
12.4.2.Förderung günstiger Erwartungshaltungen155
Index158