Beschreibung
In den letzten zehn Jahren hat sich die Gentherapie als eine bahnbrechende neue Behandlungsoption entwickelt, insbesondere durch die Zulassung von Produkten für die Hämophilie A und B. Diese Therapieform verspricht eine weitgehende Unabhängigkeit von regelmäßiger Substitutionstherapie bei niedrigen Blutungsraten, dank der Verwendung von adeno-assoziierten Viren (AAV) als Vektoren.
Das vorliegende Buch vermittelt die aktuellen Kenntnisse zum Potenzial der neuen Gentherapeutika in der Behandlung von Hämophilie A und B. Es deckt dabei ein breites Spektrum ab: von den Grundlagen der Hämophilie über die verschiedenen gentherapeutischen Ansätze (AAV, Lentivirus, Gene Editing) bis hin zu spezifischen Aspekten wie der Auswahl geeigneter Patienten für die Gentherapie, den Auswirkungen auf Gerinnungsfaktorwerte, leberbezogenen Fragestellungen und der Immunantwort auf AAV-vermittelte Gentherapie. Es erläutert außerdem die Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit und diskutiert das innovative “Hub and Spoke”-Modell.
Dieses Buch soll als Brücke dienen, die die Lücke zwischen dem aktuellen Wissenstand und zukünftigen Entwicklungen schließt, und es zielt darauf ab, eine umfassende Informationsquelle für Fachleute in der klinischen Praxis und Forschung zu sein.
Inhalt
1.Grundlagenwissen zur Hämophilie13
1.1.Historie13
1.2.Klinisches Erscheinungsbild14
1.3.Therapie14
2.Gentherapie bei Hämophilie: Das Ende des Anfangs?17
2.1.Klinische Phase-III-Studien zu AAV-Gentherapien für die Behandlung von Hämophilie A18
2.2.Klinische Phase-III-Studien zu AAV-Gentherapien für die Behandlung von Hämophilie B22
2.3.Geneditierung24
3.Welche Patienten kommen für die Gentherapie der Hämophilie in Frage?31
3.1.Einschluss- und Ausschlusskriterien in klinischen Studien zur Gentherapie bei Hämophilie31
3.2.Patientenbezogene Faktoren als Eignungskriterien für Gentherapie33
4.Einfluss der Gentherapie auf die im Gerinnungslabor gemessenen
Faktorwerte37
4.1.Assay-Diskrepanzen im Rahmen der Gentherapie der Hämophilie A38
4.2.Assay-Diskrepanzen im Rahmen der Gentherapie der Hämophilie B40
5.Leberbezogene Fragen bei der Gentherapie43
5.1.Gentherapie-assoziierte Hepatitis43
5.2.Mechanismen der Hepatotoxizität44
5.3.Leberkrebs und AAV-Gentherapie45
5.4.Management von Lebererkrankungen bei Patienten vor, während und nach der
Gentherapie45
6.Immunantwort auf AAV-vermittelte Gentherapie bei Hämophilie49
6.1.AAV-Vektoren49
6.2.AAV-Vektordosis und Immuntoxizität50
6.3.Angeborene Immunreaktionen auf AAV51
6.4.Adaptive Immunreaktionen auf den AAV-Gentransfer53
6.4.1.Vorhandene adaptive Immunität gegen AAV53
6.4.2.Antikörperreaktionen auf den AAV-Gentransfer55
6.4.3.CD8+-T-Zell-Reaktionen auf AAV-Gentransfer57
6.4.4.Tregs60
7.Praktischer Ansatz für die Gentherapie bei Hämophilie – das Hub and
Spoke-Modell65
7.1.Besonderheiten der Gentherapie bei Hämophilie65
7.2.Herausforderungen der Gentherapie für Hämophilie-Zentren66
7.3.Praktische Implikationen67
7.3.1.Vorbehandlungsphase67
7.3.2.Behandlungsphase68
7.3.3.Nachbehandlungsphase68
8.Die Rolle von Shared Decision Making71
8.1.Warum ist die gemeinsame Entscheidungsfindung in der Hämophilieversorgung wichtig?71
8.2.Gemeinsame Entscheidungsfindung und Gentherapie bei Hämophilie72
8.3.Wie können wir sicherstellen, dass die gemeinsame Entscheidungsfindung Realität wird?72
10.Glossar75
Index77