Beschreibung
Das vorliegende Buch stellt Arbeitsergebnisse des Forschungsprojekts Kommunikationsdesign und Ethik - Ethik des Kommunikationsdesigns vor. Es wurde - über weite Strecken finanziert durch die Fritz Thyssen-Stiftung - von den Autoren gemeinsam mit Professor Gertrud Nolte an der Fakultät Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Würzburg durchgeführt. ArtsandCrafts, Werkbund und Bauhaus begannen die Debatte über Design, Moral und Ethik. Nach dem deutschen Zivilisationsbruch in der Mitte des 20. Jahrhunderts wollte man an der Hochschule für Gestaltung in Ulm dazu beitragen, Menschenwürde durch wissenschaftlich begründete, ästhetische Gestaltung des demokratischen Alltags zu verwirklichen. Seit Ende des 20. Jahrhunderts treten Produktdesigner für ein Design ein, das nachhaltig, ökologisch sowie generationen und sozialverträglich ist. Das Kommunikationsdesign, das die visuelle Kultur seit über 100 Jahren prägt, steht in der Ethik-Debatte noch am Rand, Stimmen aus diesem Bereich sind kaum vernehmbar. Doch auch hier geht es nicht nur um Funktion und Ästhetik. Kommunikationsdesign umfasst nicht nur werbliche und ästhetische Bereiche, es dient der Aufklärung und Information. Orientierungssysteme, visuelle Erscheinungsbilder, multimediale Anwendungen, Gebrauchsanweisungen und Lehrmittel; Bücher und Zeitschriften, wissenschaftliche Illustrationen und Sachfotografie; Filme, Videos und interaktive audiovisuelle Medien - stets muss beim Entwurf eine Bewertung der kommunikativen Zwecke und der verwendeten Mittel stattfinden. Überall sind dort also normative Fragen relevant; doch eine systematische Untersuchung der ethischen Aspekte des Kommunikationsdesigns auf Grundlage philosophischer Kriterien lag bislang nicht vor. Was kann, was soll Kommunikationsdesign erreichen? Wo verlaufen Grenzen, die regeln, was man im Kommunikationsdesign nicht sagen, zeigen, andeuten und bewirken sollte? Die Studie diskutiert die Grundlagen dieser Fragen im Horizont von Philosophie, angewandter Ethik, Gestaltung und Kulturwissenschaft.
Autorenportrait
Gerhard Schweppenhäuser ist Professor für Design-, Kommunikations- und Medientheorie an der Fakultät Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Würzburg. Er lehrte an der Freien Universität Bozen, der Duke University in Durham, North Carolina, der Hochschule für Bildende Künste Dresden sowie an der Universität Kassel. Christian Bauer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Würzburg und Lehrbeauftragter im Fachbereich Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.