Beschreibung
Woran und warum glauben wir? Und wie hängt unser Glaube oder Nichtglaube mit den gesamtgesellschaftlichen Sinnkrisen zusammen, denen wir uns immer wieder ausgesetzt sehen - von der Krise der traditionellen Werte über die Krise des globalen Liberalismus bis zur Krise der Demokratie? Auf Grundlage von anthropologischen, psychoanalytischen und literarischen Konzepten von Pierre Legendre, Slavoj Zizek und Vladimir Nabokov erarbeitet Marina Laurent ein theoretisches Design, anhand dessen diese Krisen begreifbar werden. In Untersuchungen putinistischer Bedrohungen, populistischer Bewegungen sowie der gesellschaftlichen Implikationen einer datengesteuerten Ökonomie macht sie deutlich: Die Herausforderung, die sich uns heute stellt, besteht nicht darin, mehr Treue und Glauben gegenüber unseren Werten und Idealen zu üben, sondern die uneingestandenen und widersprüchlichen Glaubensinhalte, die diese Ideale gleichzeitig untermauern und unterwandern, ans Licht zu heben und zu hinterfragen.
Autorenportrait
Marina Laurent verortet ihre geistige Heimat zwischen Russland, Deutschland und Frankreich. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Übersetzerin beschäftigte sie sich als Doctoral Researcher an der Universität Luxemburg mit Pierre Legendres Interpretationsbegriff. Ihre Forschungsbereiche umfassen englisch- und russischsprachige Literatur- und Kulturwissenschaften sowie psychoanalytische Kulturtheorie.