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Das politische System Nordirlands - Die Entwicklung der Konkordanzdemokratie auf

Akademische Schriftenreihe V132948

Bod
Erschienen am 01.07.2009
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783640385140
Sprache: Deutsch
Umfang: 144
Auflage: 3. Auflage

Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 2,0, Universität Hamburg (Institut für politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Von einer historischen Einigung nach jahrzehntelanger Feindschaft schrieb die Süddeutsche Zeitung am 27.03.2007, als die als radikal geltende katholische Sinn Fein sowie die protestantische DUP verkündeten, Nordirland in den nächsten Jahren gemeinsam regieren zu wollen. Tatsächlich scheint dies ein großer Schritt in dem kleinen Land zu sein, wenn man bedenkt, dass beide Seiten es jahrzehntelang abgelehnt hatten, sich auch nur miteinander fotografieren zu lassen. Nachdem Nordirland seit Ende der 60er Jahre lange mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu kämpfen gehabt hatte, begannen Mitte der 90er erstmals Erfolg versprechende Friedensverhandlungen. Der Kampf um politische Mitbestimmung sowie der Wunsch nach Zugehörigkeit zu bestimmten Staatsverbänden hatten lange Zeit für blutige Fehden zwischen den beiden größten nordirischen Bevölkerungsgruppen, Protestanten und Katholiken, gesorgt. Die in der leichten Mehrheit befindlichen Protestanten beherrschten lange Zeit das politische Geschehen und begrüßten Nordirlands Zugehörigkeit zu Großbritannien. Viele Katholiken hingegen forderten neben mehr Mitbestimmung außerdem die Wiedervereinigung mit der irischen Republik. Erst im Rahmen der Friedensverhandlungen in den 90ern schien eine Lösung in Sicht, nach der beide Gruppen die Provinz gemeinsam und weitgehend unabhängig regieren könnten. Ergebnis war das Karfreitagsabkommen von 1998, in dem zahlreiche Regelungen festgeschrieben wurden, wie beide Konfliktparteien Nordirland zukünftig gemeinsam führen sollten. Doch auf Grund verschiedener Probleme übernahm das Vereinigte Königreich in den darauf folgenden Jahren immer wieder die Direktregierung. Ob es langfristig zu einer stabilen friedlichen Regierung kommen wird, bleibt abzuwarten. Inwiefern dies auf der Grundlage des Abkommens von 1998 überhaupt möglich ist, wird in der vorliegenden Arbeit untersucht. Zentrale These ist dabei, dass sowohl die nordirischen Wähler als auch die politischen Eliten nicht die nötige Kooperationsbereitschaft mitbringen, die für eine langfristige Stabilität nötig wäre. Grundlage der Untersuchung ist das politikwissenschaftliche Modell der Konkordanzdemokratie, welches eine Regierungsform beschreibt, bei der verschiedene gesellschaftliche Gruppen in einer segmentierten Gesellschaft auf der Grundlage bestimmter institutioneller Regelungen gemeinsam regieren. Die im nordirischen Karfreitagsabkommen festgeschriebenen Bestimmungen sind ein klassisches Beispiel für jenes Modell.

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