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Kriminalisierung des ambulanten Gewerbes

Zigeuner- und Wandergewerbepolitik im späten Kaiserreich und in der Weimarer Republik

Erschienen am 08.10.2015
CHF 92,80
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783631663042
Sprache: Deutsch
Umfang: 324
Format (T/L/B): 23.0 x 15.0 cm
Einband: Gebunden

Beschreibung

Das Buch behandelt aus akteurszentrierter Sicht Zigeuner- und Wandergewerbepolitik im Kaiserreich und in der Weimarer Republik im Raum Trier und Koblenz. Es werden Schwierigkeiten der lokalen Verwaltung und der Polizei bei der Ausführung der «Bekämpfung des Zigeunerunwesens» thematisiert und die Auswirkung der Etikettierung auf die Betroffenen selbst.

Autorenportrait

Juliane Tatarinov studierte Geschichte und Anglistik an der Universität Trier und der University of Essex in Großbritannien. Sie arbeitete als Projektmitarbeiterin an der Universität Trier im Sonderforschungsbereich 600 «Fremdheit und Armut» und als Forschungskoordinatorin im Forschungszentrum Europa.

Rezension

«Ein in jeder Hinsicht sehr wichtiges Buch!» (Heike Knortz, VSWG 103/2016) «Tatarinov hat die bisherigen Untersuchungen zu Kaiserreich und Weimarer Republik um einen akteurszentrierten Ansatz und eine Nahsicht auf Verwaltungshandeln erweitert, bei dem der Zigeunerbegriff als ein Instrumentarium zur Verhandlung von Konflikten und zur Durchsetzung eigener Interessenslagen diente.» (Karola Fings, Neue Politische Literatur 61/2016) «Während es bereits eine Vielzahl von Untersuchungen und politischen Debatten gibt, die zu erklären versuchen, wer eigentlich als „Zigeuner" bezeichnet wurde, blieb die Frage, wie entsprechende Zuschreibungsprozesse überhaupt stattfanden und wodurch sie verursacht wurden, bisher weitgehend unerforscht. Juliane Tatarinov hat mit ihrer Studie [...] hier weitgehend Neuland betreten. Aufgrund ihrer regionalhistorischen Untersuchung lässt sie keinen Zweifel daran, dass die Zuschreibung weder an der Staatsangehörigkeit noch am äußeren Erscheinungsbild von Personen festgemacht wurde, sondem generell Personen betraf, die prekären ambulanten Erwerbsformen nachgingen. Von daher sei auch das heute oft benutzte Begriffspaar „Sinti und Roma" nicht als deckungsgleich mit den Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland als „Zigeuner" und „nach Zigeunerart umherziehenden" verfolgten Personen zu bewerten.» (Hubert Kalling, Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde 2018)

Inhalt

Inhalt: Wandergewerbe und ländliche Armut – Zuschreibungsprozesse der Behörden – Diskurse und Maßnahmen von Zigeuner- und Wandergewerbepolitik – Erfassung und Ausgrenzung durch Polizei im Raum Trier und Koblenz – Abschiebung und sozialräumliche Konzentration – Lebenswelten und Selbstdarstellungen ambulanter Familien.

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