Beschreibung
Der Sammelband widmet sich der Repräsentation von Familie im Kontext von Armut und Fremdheit. Aus Sicht der Kulturwissenschaften behandeln die Beiträge Konstruktionen von Familie in Literatur, Film, bildender Kunst und historischen Quellen von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne.
Autorenportrait
Der interdisziplinäre Arbeitskreis des SFB 600 der Universität Trier untersuchte Repräsentationen von Fremdheit und Armut in Texten und Bildern. An ihm nahmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fächer Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Geschichte, Kunstgeschichte und Medienwissenschaften teil.
Inhalt
Inhalt: Stefani Kugler: Die «andere» Familie. Repräsentationen, Entwürfe, Fragestellungen - Einleitung – Peter Bell/Dirk Suckow: Familiär und prekär. Eine Einführung zu Inklusion / Exklusion im Bild – Steffi Hobuss: Repräsentationsarbeit als performative Praxis: Plädoyer für einen kritischen Repräsentationsbegriff – Peter Bell/Dirk Suckow: Geordnete Unordnung und Familie in Serie. Jacques Callots Zyklus
– Christina Gerstenmayer/Juliane Tatarinov: Unordentliche Verhältnisse. Abwehr von Devianzzuschreibungen in Suppliken und Bittschriften – Andrea Grunert: Irish Traveller im Film: die Familie als Mikrokosmos der irischen Gesellschaft – Karen Eifler: Familienprojektionen. Arme in Lichtbilderaufführungen britischer Wohltätigkeitsorganisationen um 1900 – Jens Gründler/Iulia-Karin Patrut: Muster der Devianz. «Zigeuner», Geisteskranke und Familiengenealogien im langen 19. Jahrhundert – Stefani Kugler/Anna-Lena Sälzer: «Nun sind wir ganz gewöhnliche Proletarier geworden!» Familie und Inflation im Film und Roman
– Katarina Lenczowski: Familie in der Krise? Ideal-projektive Antworten in Luise Rinsers Essay
(1985) – Clelia Caruso: Das Maß aller Dinge? Familienmodelle italienischer Arbeitsmigranten in Auseinandersetzung mit dem bürgerlichen Familienideal – Paula Giersch: Repräsentation als Affirmation und Differenz. Das Motiv der interkonfessionellen Heirat in Karl Emil Franzos’ Novellensammlung
– Sebastian Schmidt: Zur textlichen Repräsentation armer Familien in der Frühen Neuzeit – Sylvaine Hänsel: Caritas und Pietas - Wohltäter im Porträt. Armut, Familie und Repräsentation in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts – Katharina Brandes/Eva Thielen: Familienideale in Antragsschreiben in Not geratener Eltern im 19. und frühen 20. Jahrhundert – Nikolas Immer: Die allmähliche Erlangung des Wohlstands durch Volksaufklärung. Familienmodelle in Heinrich Zschokkes Erzählung
(1817) – Christian Hermes: Katholische Familien- und Armutsdiskurse in Heinrich Bölls Roman
(1953).