Beschreibung
Die Beiträge untersuchen in detaillierten Analysen zahlreicher literarischer Texte jenseits nationaler, epochaler und medialer Grenzen, mit welchen literarischen Mitteln Gewalt dargestellt wird; wie Zensur, Interpretation und Übersetzung an Literatur Gewalt üben; wie Texte, Theater und Film ihrem Rezipienten gegenüber selbst gewalttätig werden.
Autorenportrait
Thomas Erthel, Christina Färber, Nicolas Freund, Elisa Leroy, Ulrike Melzer und Tobias Unterhuber haben Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert und vom 27.-29. Mai 2012 den 3. Studierendenkongress der Komparatistik in München ausgerichtet.
Inhalt
Inhalt: Thomas Erthel/Christina Färber/Nicolas Freund/Elisa Leroy/Ulrike Melzer/Tobias Unterhuber: Einleitung - Gewalt an Literatur – Katharine Apostle: Die Gewalt der Schriftlichkeit. Übersetzen als exophone Taktik in Yoko Tawadas
(Die Wunde des Alphabets) – Vera Kaulbarsch: Die Gewalt des Lesens. Ein Versuch jenseits des Subjektiven mit Maurice Blanchot – Tobias Unterhuber: Die Gewalt der Interpretation(en) - Textinterpretation als hegemonialer Akt und hegemoniale Strukturen der Literaturwissenschaft – Charlotte Klink: Einschrift. Schrift und Markierung in den Arbeiten Anselm Kiefers und Cy Twomblys – Daniel Schierke: Mit dem Hammer schreiben. Nietzsche liest Nietzsche – Daniel Kazmaier: Akte(n) der Gewalt. Pascals literarische Figuration der Hand Gottes in den
und den
– Simone Stirner: Gewalt der (Fremd-)Sprache in der Lyrik von Paul Celan und Anton Shammas – Daniel Warwel: Gewalt am Schreiben, Gewalt am Text: Die Leere bei Georges Perec und Jonathan Safran Foer – Elisa Leroy: «Upon these eyes of thine I’ll set my foot.» Gewalt auf der Bühne 1607/1998 – Swetlana Boos: «... das Theater eingerissen und meine Partitur verbrannt.» Gesamtkunstwerk und Gewalt bei Wagner und Lars von Trier – Sebastian Seidler: Das unzerschnittene Bild. Über den Zusammenhang von Gewalt, Distanz und Dauer am Beispiel von Michael Hanekes
und Gaspar Noés
– Christopher Rudoll: Wann Gewalt «Schuld» erzeugt. Rezeptionsästhetische und narratologische Konsequenzen einer diskursanalytischen Überlegung – Andreas Straßer: «Mein erster Toter» - Über Gewalt in den und durch die Aufzeichnungen des Rudolf Höß – Reinhard Babel: Gewaltsames Erzählen. Zur Gewalt des Narrativen bei Roberto Bolaño – Judith Schönhoff: Parzival und der Rote Ritter. Ritterlicher Zweikampf und Schuld in den Gralsromanen von Wolfram von Eschenbach und Chrétien de Troyes – Manuel Ghilarducci: «Symbolische Gewalt» in der deutschen und russischen Literatur nach dem Zusammenbruch der DDR und der UdSSR am Beispiel von Kurt Drawert, Gert Neumann und Vladimir Sorokin – Laura Fuchs-Eisner: Die Repräsentation von Gewalt in Yvonne Veras Stone Virgins. «L'eclatement du beau qui nous deborde» als soziopolitische Botschaft – Nicolas Freund: «Als ob Einem die Augenlider weggeschnitten waren.» Versuch über das Verhältnis von Gewalt, Melancholie und Erhabenem – Manuel Mühlbacher: Gewalt als Grenzüberschreitung. Der Marquis de Sade und die empfindsame Literatur – Frauke Janzen: «In ihren Gedanken war kein Wort geblieben»: Gewalterfahrung als das Nicht-Sagbare in Reinhard Jirgls
(2003) und Theodor Buhls
(2010) – Johanna Vollmeyer: Der Andere in Mir - Das Motiv der verfeindeten Brüder. Ausdruck der Erinnerungskonkurrenz bei Reinhard Jirgl und Juan Benet – Mara Maticevic: Fiktionalisierung des Holocaust – Nerea Vöing: «THIS IS NOT AN EXIT»: Die Spirale der Destruktion in der Gegenwartsliteratur.