Beschreibung
Obskure Blicke auf der Leinwand, Trompe-l’œil-Effekte im Text – E.T.A. Hoffmann ist ein Meister verwirrender Optik. In den Serapions-Brüdern inszeniert er sie in Auseinandersetzung mit bildender Kunst. Er versprachlicht Gemälde von Zeitgenossen – ohne nur nachzuerzählen oder eins-zu-eins-setzende Mimesis zu intendieren. Mit der intermedialen Methodik Kunstsehen führt die Autorin Bild-Text-Relationen des Romantikers als signifikante Umgestaltung von Artefakten vor und demonstriert deutliche Wahrnehmungsverschiebung innerhalb der Literatur-Bilder. Gefragt wird dabei, inwieweit Gemälde Hoffmann – und Georg Heym – Medium eigener poetologischer Reflexion sind. Denn auch Der Dieb des Expressionisten spielt mit Adaption berühmter Kunst und operiert auf eigentümlich «romantische» Kunstbetrachtungsart mit optisch-bildnerischen Perzeptionsformen. Immer aber bleibt der richtige Blick für Sehen von Kunst präsent.
Autorenportrait
Die Autorin: Melanie Klier, geboren 1970 in Gräfelfing, studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Autorin arbeitete am Lehrstuhl für Neuere deutsche Philologie sowie als freie Mitarbeiterin bei der Süddeutschen Zeitung und beim Bayerischen Rundfunk für Film und Hörfunk.