Beschreibung
Der Deutsche Idealismus war und ist eine der wirkungsmächtigsten Ideenkonstellationen in der Geschichte der Philosophie – nicht zuletzt deshalb, weil er Idealismus in praktischer Absicht war und auf geschichtlichen Fortschritt zielte. Er hat seine wesentlichen Quellen in der deutschen Kulturgeschichte. Ihn jedoch als ein vorrangig nationalgeschichtliches Phänomen zu behandeln, würde zu kurz greifen. Transnational haben kulturelle Traditionen und Zukunftsperspektiven bei seiner Rezeption eine große Rolle gespielt und ihm jeweils ein besonderes Profil verliehen. Berücksichtigt man auch die wechselseitigen Interaktionen zwischen den nationalen Rezeptionen, so wird die europäische Dimension der Entstehung und Wirkung des Deutschen Idealismus deutlich. Er war und ist ein zentrales Moment der Entwicklung Europas als einer polyphonen kulturellen Einheit. Die hier versammelten Studien konzentrieren sich auf Kant, Hegel und insbesondere Schelling. Im Zentrum stehen die Theorien der Erkenntnis und des Wissens, der Natur und der Geschichte sowie des Rechts und des Staates.
Autorenportrait
Hans Jörg Sandkühler war seit 1971 Professor für Philosophie an der Universität Gießen und von 1974 bis 2005 an der Universität Bremen. Von 2003 bis 2011 war er Direktor der Deutschen Abteilung Menschenrechte und Kulturen des europäischen UNESCO-Lehrstuhls für Philosophie (Paris). Seine Forschungsschwerpunkte sind Erkenntnistheorie, Wissenschaftsphilosophie und Rechts- und Staatstheorie.