Beschreibung
Seit mehr als einem Jahrhundert steht der Prozess der frühmodernen Staatenformierung unter dem Leitbegriff des «Absolutismus» und bis heute wird die Frühe Neuzeit als «Zeitalter des Absolutismus» beschrieben. In jüngerer Zeit wird dieses Forschungskonzept zunehmend kritisch beurteilt, die Frage nach der Transformation des «Absolutismus» vom pejorativen politischen Kampfbegriff zum positiv-normativen Konzept ist dabei jedoch kaum untersucht worden. Die Studie geht dieser Frage anhand der publizistischen Polemiken, der spekulativen Staatsphilosophie sowie der Rekonstruktion der leitenden Problemstellungen der Absolutismusforschung vor allem in Deutschland im 19. Jahrhundert nach, von wo diese ihren Ausgang genommen hat. Die begriffsgeschichtliche Untersuchung legt damit zugleich zentrale Aspekte deutscher Wissenschaftsgeschichte im 19. Jahrhundert dar.
Autorenportrait
Reinhard Blänkner, Studium der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft in Göttingen; Promotion zum Dr. phil. 1990; Habilitation und Privatdozentur 2005; seit 2009 außerplanmäßige Professur für Neuere Geschichte und Kulturgeschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).
Inhalt
Inhalt: Das «Zeitalter des Absolutismus» als Forschungsproblem – «Absolutismus» als politisches Schlagwort – Die historisch-politischen Wissenschaften zwischen Vormärz und Reichsgründung – «Absolutismus» als historiographisches Konzept im Hegelianismus und im «klassischen» Liberalismus.