Beschreibung
Der europäische Integrationsprozess wirkt auf die Gesundheitspolitiken der Mitgliedstaaten ein. Die nationalstaatliche Autonomie bei der Gestaltung der Gesundheitssysteme wird zunehmend durch supranationale Vorgaben des europäischen Binnenmarktrechts überformt. Mit der Vorlage eines Richtlinienentwurfs zur grenzüberschreitenden Patientenmobilität durch die Europäische Kommission im Juli 2008 wurde ein weiterer Schritt in Richtung der Europäisierung von Gesundheitspolitik getan. Die Autoren dieses Bandes analysieren die Hintergründe und möglichen Konsequenzen dieser Entwicklung aus sozial-, rechts- und gesundheitswissenschaftlicher Perspektive und bewerten die Chancen und Risiken, die mit den Veränderungen der gesundheitspolitischen Regulierung in Europa verbunden sind.
Inhalt
Thomas Gerlinger/Kai Mosebach/Rolf Schmucker: Einleitung – Rolf Schmucker: Perspektiven einer europäisierten Gesundheitspolitik – Leonhard Hajen: Europäischer Wachstumsmarkt Gesundheitsdienstleistungen zwischen Vision und Realität – Robert Paquet: Die Besonderheit von Gesundheitsdienstleistungen und ihre Bedeutung für einen integrierten europäischen Binnenmarkt – Felix Welti: Rechtliche Aspekte der Gesundheitsdienstleistungen im europäischen Binnenmarkt – Markus Krajewski: Der Entwurf einer Richtlinie zur grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung: Schlussstrich unter die Rechtsprechung zur Patientenmobilität oder Auftakt einer Binnenmarktharmonisierung im Gesundheitswesen? – Matthias Wismar: Möglichkeiten und Grenzen europäischer Qualitätsverbesserung in der Gesundheitsversorgung – Thomas Gerlinger: Die Offene Methode der Koordinierung in der Gesundheitspolitik. Implementationsprobleme und Entwicklungsperspektiven eines neuen Regulationsmodus. Inhaltsverzeichnis