Beschreibung
Die Frühneuhochdeutsch-Forschung hat sich im letzten Jahrzehnt besonders auf die Epochenschwelle vom Spätmittelalter zur beginnenden Neuzeit konzentriert. Über das jüngere Frühneuhochdeutsch des 16. bis 18. Jahrhunderts gibt es weniger Arbeiten. Sie widmen sich vor allem dem mittel- und norddeutschen Raum, dessen Varietäten in der frühen Neuzeit allmählich Vorbildfunktion erhielten und schließlich die neuhochdeutsche Schriftsprache geprägt haben. Eine Studie, die den größeren historischen Rahmen von der Reformation bis zur Aufklärung im Südosten des deutschen Sprachraumes umfasst, fehlte bisher. Diese Lücke in der Frühneuhochdeutsch-Forschung versucht diese Arbeit im Bereich der Graphematik und Morphologie gedruckter Texte zu schließen. Der empirische Befund lässt eine schreibregionale Eigenentwicklung des bayerisch-österreichischen Raumes erkennen, die phasenweise konfessionell gekennzeichnet ist.
Autorenportrait
Der Autor: Paul Rössler, geboren 1968; Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien; 1994-1996 Vertragsassistent am Institut für Germanistik der Universität Wien; 1996-1998 Lektor an der Universität Pécs (Ungarn); 1998-2005 Mitarbeiter an den FWF-Projekten «Entwicklung der Schriftsprache in Österreich vom 16. bis 18. Jahrhundert» und «Sprache in Adeligenbriefen der frühen Neuzeit»; seit 1998 Lehrbeauftragter an der Universität Wien; seit 2005 Privatdozent an der Universität Wien und Lektor am Institut für Germanistik der Universität Prag.