Beschreibung
Bislang hat niemand die Fragen aufgearbeitet, welche der polnischen Vertreibungsdekrete noch gelten und welche Rechtswirkung sie heute entfalten. Diese Lücke im Forschungsstand wird geschlossen. Eine Auswertung von Gerichtsurteilen zeigt, dass die Rechtsverfolgung in Polen, die sich gegen die Enteignungen im Zuge der Vertreibung der Deutschen richtet, nicht aussichtslos ist. Dies gilt insbesondere für jüdische Grundstückseigentümer. Ferner veranschaulicht die Darstellung des Grundstückserwerbs durch Deutsche in Polen, dass die Heimatvertriebenen ihr «Recht auf Heimat» bereits heute recht problemlos genießen können. Der Band enthält alle polnischen Vertreibungsdekrete im heutigen Wortlaut. Damit ist er ein Nachschlagewerk für alle, die sich in der Debatte über deren Weitergeltung ein eigenes Urteil bilden wollen.
Autorenportrait
Der Autor: Niels v. Redecker, geboren 1970, Doppelstudium der Rechtswissenschaften und der osteuropäischen Geschichte an den Universitäten Freiburg, Hamburg und Bradford von 1991 bis 1997. Nach dem Studium Rechtsberater im estnischen Justizministerium und Anwaltspraktikant in Polen. Während des Referendariats Dozent an der Universität Tartu (Dorpat). 2000-2003 Referent am Institut für Ostrecht München. Rechtsanwalt, Rechtsgutachter, Redakteur. Zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge zu Recht und Geschichte Osteuropas, insbesondere Estlands und Polens.