Beschreibung
Wissenschaftliches Wissen in sprachlicher Darstellung ist nicht nur auf Kohärenz und Konsistenz von Semantik und Syntax angewiesen. Es verdankt sich auch nichtsprachlichen Handlungen, deren Gelingen und Erfolg von der Reihenfolge in Handlungsketten - einer "methodischen Ordnung" - abhängen. Dies legitimiert ein "Prinzip der methodischen Ordnung", die sprachliche Ordnung an den nichtsprachlichen Ordnungs-Sachzwängen auszurichten. Am Beispiel der Geschichte des Parallelen-Problems der Geometrie zeigt Peter Janich, dass die Vernachlässigung der methodischen Ordnung eine Fülle ungelöster Probleme in Geometrie, Physik und Philosophie von Euklid bis Einstein nach sich gezogen hat, und stellt eine methodische Lösung vor. Auch an der Mechanik Isaac Newtons und sogar an den jungen Kommunikations- und Informationswissenschaften lässt sich belegen, dass die Vernachlässigung des herstellenden Handelns für die Bestimmung von Grundbegriffen und Grundsätzen (Axiomen) weit reichende Probleme erkenntnistheoretischer, ethischer und politischer Art nach sich zieht. Diese lassen sich durch eine methodische Umorientierung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Wissenserzeugung beheben.