Beschreibung
Seit den Griechen steht die Wahrnehmungslehre im Banne des Physiologismus, der die Sinnesorgane als Werkzeuge oder Schleusen der Wahrnehmung auffasst. Dieses Buch enthält die erste rein phänomenologische Wahrnehmungslehre, die sich de metaphysischen Dogma des Physiologismus konsequent entzieht, ohne der Physiologie ihr Recht zu beschneiden. Einflussreiche Scheinprobleme und Verkürzungen in Wahrnehmungs- und Erkenntnistheorie können so berichtigt werden. Wahrnehmung wird auf zwei Haupttypen leiblicher Kommunikation zurückgeführt. Die Wahrnehmung von Dingen (und Halbdingen wie Blick, Stimme u. a.) wird vor der Wahrnehmung von Qualitäten behandelt. Am Schluss bewährt sich die neue Sicht der Wahrnehmung an der Musik.
Autorenportrait
Hermann Schmitz, geb. 1928 in Leipzig, promoviert 1955, habilitiert für Philosophie 1958; 1971 bis 1993 ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Kiel. Begründer der Neuen Phänomenologie. Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze. Zuletzt im Verlag Karl Alber erschienen sind: "Phänomenologie der Zeit" (2014), "Gibt es die Welt?" (2014), "Atmosphären" (2014), selbst sein (2015), "Ausgrabungen zum wirklichen Leben" (2016), "Epigenese der Person" (2017), "Wozu philosophieren?" (2018). 2011 gab Hans Werhahn den Gesprächsband "Neue Phänomenologie. Hermann Schmitz im Gespräch" heraus.